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Frommholz nimmt sich
Zeit zum »Relaxen«

Handwerkliche Qualität gegen Billigimporte

Spenge (WB/in). Fast die gesamte Möbelbranche strahlt im Aufwind der Konjunktur. Nur die deutschen Polstermöbel-Hersteller lagen Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr noch mit 3,6 Prozent im Minus.

Billigimporte aus Polen und China drücken von der einen, höhere Ausgaben für Rohleder (plus 20 Prozent) und Schaumstoffe (plus 12 Prozent) von der anderen Seite auf die Preise.
Trotzdem spricht man beim Polstermöbel-Hersteller Frommholz in Spenge von »Relaxen«. Die Aufforderung zur Entspannung hat nicht nur damit zu tun, dass sich Frommholz mit seinen 170 Mitarbeitern in Spenge auf höchste Handwerkskunst spezialisiert und sich so im ersten Halbjahr erneut von der Branchenkonjunktur gelöst hat. »Relax« ist ganz einfach der Name eines neuen Polstermöbels, das durch Körperdruck jede gewünsche Sitz- oder Liegeposition einnehmen kann.
Farblich folgen auch die Frommholz-Polsterstoffe der Kleidermode. Gefragt sind sämtliche Beige- und Brauntöne von Crème bis Schokolade oder Anthrazit. Sichtbare Holzapplikation wie Vorder- und Hinterstollen bei den Sofas sind beliebt.
In den Seitenteilen lassen sich Regalbretter, Zeitschriftenfächer oder - wie 2005 erstmals vorgeführt - eine kleine Weinbar verstecken. Im übrigen setzt das von Vater Dirk-Walter und Sohn Gero-Walter Frommholz geführte Familienunternehmen sehr stark auf individuelle Fertigung, bei der die Kunden die genaue Höhe und Sitztiefe selbst festlegen sowie unter einer Vielzahl ausgesuchter Stoffe wählen können. Damit diese Botschaft auch beim Endkunden ankommt, schult Frommholz jährlich etwa 350 Möbelverkäufer. »Der Erfolg ist in jedem Fall messbar«, sagt Dirk-Walter Frommholz.
Obwohl keine direkte Konkurrenz, ärgert sich Frommholz doch auch wie die gesamte Branche über die Raubkopien und Dumpingpreise aus China.
Letztere werden, so hofft er, demnächst Gegenstand eines von der EU-Kommission angestoßenen Anti-Dumping-Verfahrens. Im übrigen sei es schade, dass man als Käufer normalerweise nicht in das Innere eines Polstermöbel hineinsehen könne: »Ansonsten würden manchem die Augen aufgehen.«
www.frommholz.de

Artikel vom 21.09.2006