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Krisentreffen Merkel-Beck

Das war kein Machtwort


»Sorgfalt geht vor Schnelligkeit« - mit dieser Bemerkung kann Bundeskanzlerin Angela Merkel zwar noch einmal Zeit gewinnen, doch am Ende wird dabei keine Gesundheitsreform herauskommen, die diesen Namen auch nur annähernd verdient.
Nun sollen erst einmal Sachverständige befragt werden, so haben es am Freitag Merkel und SPD-Chef Kurt Beck in ihrem Krisengespräch beschlossen. Einmal abgesehen davon, dass damit die fachliche Autorität von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt weiter untergraben wird - wie lange lässt sie sich dies noch gefallen? Das war am Freitag kein Machtwort von Merkel und Beck, das den monatelangen Streit um die Gesundheitsreform zwischen CDU und FDP beenden wird.
Den beiden kann man vielleicht noch glauben, dass sie das komplizierte Vorhaben zum Abschluss bringen wollen. Nur dann ist die große Koalition noch zu retten. Doch ist es blauäugig zu glauben, dass die Querschüsse aus beiden Parteien in den nächsten Tagen und Wochen aufhören werden, geschweige denn der Protest von Ärzten und Krankenkassen. Aus Bürgerversicherung und Kopfpauschale lässt sich eben doch keine Bürgerpauschale zimmern. Dirk Schröder

Artikel vom 23.09.2006