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Dienstleister als Jobmotor

Herbst-Konjunkturumfrage der IHK

Von Edgar Fels
Bielefeld (WB). Nicht nur die ostwestfälische Industrie spürt den konjunkturellen Aufschwung, auch Handel und Dienstleistung in der Region sind überwiegend zufrieden.

»Der Konjunkturklimaindikator, der die momentane Lageeinschätzung der Betriebe mit ihren Erwartungen in Relation setzt, hat sich im Handel von 103 im Herbst 2005 über 111 im Frühjahr 2006 auf aktuell 126 verbessert. Bei den Dienstleistungen ist der Wert von 108 im Herbst 2005 über 127 im Frühjahr auf derzeit 134 gestiegen«, fasste IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff gestern das Ergebnis der Herbstkonjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen (IHK) zusammen. 912 Unternehmen mit 52826 Beschäftigten hatten sich beteiligt. Der Stimmungsaufschwung ist laut Niehoff eine Folge davon, dass die Unternehmen schlanker und wettbewerbsfähiger geworden sind und neue Märkte erschlossen haben.
»Seit Mitte 2003 befand sich der Handel in einer Aufwärtsentwicklung, jetzt scheint der Durchbruch geschafft«, sagte Reinhard Dieter Wolf, Vorsitzender des IHK-Handelsausschusses. Neu sei, dass die positive Entwicklung sowohl vom Groß- als auch vom Einzelhandel getragen werde. Jedes dritte Handelsunternehmen beurteile die gegenwärtige Geschäftslage als gut, nur 13 Prozent als schlecht. Im Einzelhandel gibt es erstmals seit sechs Jahren wieder mehr Händler, die ihre Lage mit gut bezeichnen (26 Prozent) als mit schlecht (19 Prozent). Deutlicher ist der Aufwärtstrend im Großhandel: Dort freuen sich 36 Prozent über eine gute Geschäftslage. »Mit einem Stellenaufbau im Handel ist aber nicht zu rechnen«, sagte Wolf.
Bei den Dienstleistungsunternehmen wird der Erfolgskurs von allen Branchen getragen, sagte Reinhold Prohaska, Vorsitzender des IHK-Dienstleisterausschusses. Ein Drittel aller Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage als gut, nur noch 13 Prozent als schlecht. Zugpferd unter den Dienstleistern seien erneut die EDV-Betriebe und die Zeitarbeitsbranche. Dort entstehen auch neue Jobs, dagegen baue das Kreditgewerbe weitere Stellen ab.
Auf die Dynamik der Dienstleister als Jobmotor in Ostwestfalen verwies Harald Grefe, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer. Demnach verzeichneten die Dienstleistungsunternehmen in der Region einen Zuwachs von 100000 neuen Arbeitsplätzen seit 1985 auf gegenwärtig 249000.

Artikel vom 22.09.2006