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Von Turin nach Bielefeld

Von Laura-Lena Förster
Natürlich kennen sie Rammstein. Jeder junge Mensch aus dem Ausland kennt Rammstein. Dann hört es meist schon auf. Die elf italienischen Gaststudenten, die derzeit in Bielefeld sind, haben die deutsche Musikszene insofern gerettet, als dass sie mehr Gruppen aufzählen können: Die Ärzte, Rosenstolz, Wir sind Helden und und und. Bis zum 20. Oktober wollen sie viel Musik hören und noch mehr von Deutschland sehen.

Aus Turin kommen die elf jungen Frauen und zwei Männer. Alle studieren an der Universität Deutsch, mehrheitlich mit Englisch, einmal mit Portugiesisch kombiniert. Alle sind Anfang 20. Fast alle waren schon einmal in Deutschland. In Bielefeld sind sie in Familien untergebracht.
Die Kooperation zwischen der Bielefelder und der Turiner Uni hat Tradition. Seit mehr als 20 Jahren werden Studenten hin und her geschickt. Kurzaufenthalte wie der jetzige, der drei Wochen dauert, sind weniger eine Phase intensiven Lernens als mehr ein Bildungsurlaub. Von 8.30 bis 12 Uhr wird der deutsche Wortschatz erweitert. Sandra Bomholt und Julia Bucz treffen sich abwechselnd mit den Studenten in der Uni und machen mit ihnen lebensnahe Übungen. Beispielsweise, wie finde ich eine Wohngemeinschaft? Wie stelle ich mich bei jemandem vor, dessen Wohnung ich gerne mieten möchte? Was muss ich als derjenige wissen, der in der WG die Aufgabe hat, den Papagei zu füttern?
Das Nachmittagsprogramm variiert: Eine Stadtführung durch Bielefeld hat die Truppe gemacht, das MARTa-Museum in Herford besucht und sich jeden Tag ein weniger mehr auf das Abschlusswochenende gefreut. Vier Tage soll es nach Berlin gehen. Eine Reise mit Sprachübungen, aber auch viel Zeit, um die wichtigsten Orte zu sehen. Falls die Studenten dann noch nicht reizüberflutet sind, hat Sandra Bomholt ihnen schon in der ersten Woche ihres Aufenthalts eine besondere Veranstaltung ans Herz gelegt: die Westend-Party. »Ich nehme auch gerne jemanden im Auto mit«, sagt sie.

Artikel vom 10.10.2006