21.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Staatsanwaltschaft
glaubt Reiner Calmund

Ermittlungen wegen Untreue abgeschlossen


Köln (dpa). Das Verfahren gegen Reiner Calmund, den ehemaligen Manager des Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen, wegen des Verdachts der Untreue könnte bald eingestellt werden. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat erneut einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Landgericht gestellt. »Aus unserer Sicht sind die Ermittlungen abgeschlossen«, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Günther Feld.
»Es trifft zu, dass die Staatsanwaltschaft den Angaben Calmunds im Wesentlichen Glauben schenkt«, sagte Feld. Das Kölner Landgericht müsse dem Antrag »wegen geringer Schuld gegen Geld-Auflage« aber noch zustimmen. Feld rechnet mit einer relativ schnellen Entscheidung. Calmund, der die Untreue-Vorwürfe stets bestritt, hat einer Zahlung von 25 000 Euro bereits zugestimmt.
Bei den Ermittlungen ging es vor allem um den Verbleib von 580 000 Euro, die der Ex-Manager im Juni 2003 aus der Bayer-Kasse erhalten hatte. Nach eigener Darstellung hat Calmund diese Summe in bar an Spielervermittler weitergegeben, um Kaufoptionen auf Profis aus dem Balkan zu sichern. Die Bayer-Geschäftsführung erhielt von Calmund keine Belege dafür. »Die Geschäftsvorgänge sind nicht ordentlich dokumentiert worden«, bestätigte Feld.
Nachdem Calmund und zahlreiche Zeugen gehört worden waren, hatte die Staatsanwaltschaft bereits in diesem Juni erstmals die Einstellung des Verfahrens beantragt. Seinerzeit wies das Kölner Landgericht den Antrag zurück und forderte die Vernehmung eines weiteren Zeugen. Inzwischen ist dies geschehen. Ohne neue Erkenntnisse gewonnen zu haben.

Artikel vom 21.09.2006