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Judith Arndt
wird nur Siebte

Doping-Verdacht: schon drei raus

Salzburg (dpa). Zum Auftakt der Rad-WM sind die Frauen und U23-Fahrer des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) bei der Medaillenvergabe im Zeitfahren leer ausgegangen.

Judith Arndt aus Leipzig (36:09 Minuten), Straßen-Weltmeisterin 2004 und im Kampf gegen die Uhr vor zwei Jahren Zweite, fuhr gestern über 26,1 Kilometer auf Rang sieben. Die zweite BDR- Starterin Trixi Worrack (Cottbus/36:23), die im Ziel erschöpft zusammenbrach, wurde Neunte. Ebenso medaillenlos blieb der Nachwuchs mit Stefan Schäfer (Cottbus/6.) und Tony Martin (Erfurt/18.) über 39,5 Kilometer.
Noch bevor die erste Fahrerin am Mirabellplatz von der Rampe rollte, war Doping wieder ein Thema: Drei Nachwuchs-Fahrer hatten am Morgen nicht die Blutkontrollen des Weltverbandes UCI bestanden und wiesen in ihren Werten Unregelmäßigkeiten auf, die auf Doping hindeuten könnten. Die Argentinier Martin Garrido und Matias Medici sowie der Brasilianer Magno Nazaret wurden satzungsgemäß mit einer Schutzsperre von 15 Tagen belegt und durften nicht starten. Weitere Urin-Untersuchungen sollen ergeben, ob sie das Blutdoping-Mittel EPO verwendet haben.
Den Titel bei den Frauen holte sich Kristin Armstrong (USA/35:04). Für Titelverteidigerin Karin Thürig, die 25,57 Sekunden auf die Goldmedaillen-Gewinnerin verlor, blieb nur Silber. Die 34-jährige Schweizerin nahm es nicht so schwer: »Mein Saisonhöhepunkt ist ohnehin der Ironman am 21. Oktober auf Hawaii.« Bronze sicherte sich Armstrongs Landsfrau Christine Thorburn (35:34). Worrack war mit einem gebrochenen Carbon-Rahmen gefahren, der nur mit einem Spezialkleber notdürftig repariert werden konnte. Ersatz war in der Kürze der Zeit nicht zu beschaffen.
Schon nach 10,1 Kilometern hatte Mitfavoritin Arndt auf dem Kurs mit zwei harten Steigungen wertvolle Zeit verloren. »Gegen die Zeitfahr-Spezialistinnen, die nichts anderes trainiert haben, konnte ich nichts ausrichten. Aber ich bin gut drauf. Das macht mir Mut für das Straßenrennen am Samstag«, sagte die Olympia-Zweite von Athen. »Das Ergebnis ist in Ordnung«, erklärte Bundestrainer Jochen Dornbusch.
U23-Weltmeister wurde der Belgier Dominique Cornu (49:28) vor Michail Ignatziew (Russland) und Jerome Coppel (Frankreich).

Artikel vom 21.09.2006