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Nur »Privatsee« erwünscht

Gremien stimmten Stellungnahme zu Abgrabung zu


Brackwede (bp). Die Vorlage ist 26 eng beschriebene Seiten stark, die Meinung der Gremien der Stadt - gestern der Bezirksvertretung Brackwede und des Umwelt- und Stadtentwicklungsausschusses, die gemeinsam tagten - werden eingeholt, anschließend entscheidet der Regionalrat. Dabei könnte das Ziel der Änderung des so genannten Regionalplanes von Anfang an Makulatur sein. Das Ziel der Änderung nämlich ist, Abgrabungen für den Bau der A 33 zu ermöglichen. Aber: Abgrabungsvorhaben sollen nur unter der Voraussetzung realisiert werden, dass die daraus gewonnen Sandmengen für den Autobahnbau eingesetzt werden. Was wiederum voraussetzen würde, dass der Antragsteller auf Änderung, die Firma Johann Bunte aus Papenburg, tatsächlich den Zuschlag für den Bau des A 33-Teilstückes bekommt.
Ausdrücklich betont wird in der Vorlage, dass in einer Regionalplanänderung keine Regelungen auf die »Folgenutzungen für das durch den Abbau entstehende Oberflächengewässer« getroffen würden.
Die Rede ist von einem Areal an der Osnabrücker Straße (B 68) - »im Stadtgebiet Bielefeld, Gemarkung Quelle, Flur 3, Flurstück 1038«. Dafür allerdings gibt es bereits Zukunftspläne: die Schaffung eines Badesees ausschließlich für die Nutzer des angrenzenden Campingplatzes. Dass eine solche Freizeitnutzung auch ausdrücklich privat bleibt, mit diesem einstimmigen Beschluss ergänzten Bezirksvertretung und UStA die Verwaltungsstellungnahme.
Die beantragte Abbaustätte hat eine Größe von knapp 19 Hektar. »So groß wie zwölf Fußballfelder,« kritisierte Rainer Hahn für die Grünen, »eine massive Landschaftsveränderung.« Die Grünen sagten nein zur Stellungnahme. Dr. Bernd Brunemeier dagegen sieht die Lage jetzt »entspannt«: »Eine Umwandlung in ein öffentliches Gewässer scheint mir nicht ohne Weiteres möglich.« Hartmut Meichsner (CDU) stellte klar: »Ob nach einer Abgrabung tatsächlich ein See entsteht oder ob wieder verfüllt werden muss, bleibt offen.« Er neige »her zu einer Verfüllung«. Für den Bau der A 33 auf Bielefelder Gebiet werden insgesamt drei Millionen Kubikmeter Sand benötigt; in Quelle könnten 0,85 Kubikmeter in einem Zeitraum von zwei Jahren abgebaut werden.

Artikel vom 20.09.2006