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Von kalten Duschen hat er genug: Pavel Drsek (VfL Bochum).

Sehnsucht nach dem ersten Sieg

Bochum: Koller erwartet die Wende

Bielefeld (WB/tip). Es gibt Themen, die »den Bochumer« derzeit mehr beschäftigen, als das ewige Auf und Ab seines Vereins für Leibesübungen, in der Kurzform »VfL« genannt.
Dass der berühmteste Sohn der Stadt, Sänger Herbert Grönemeyer (»Tief im Westen«), im kommenden Jahr nach Lage der Dinge während seiner Tournee nicht in seiner Heimat Halt machen wird, sorgt für wesentlich angeregtere Diskussionen als die Tatsache, dass die Fußballer mit ihrem Doppelpass seit dem Wiederaufstieg bislang niemanden »nass gemacht« haben.
Es wird also höchste Zeit, dass sich was dreht, glaubt deshalb vor dem Gastspiel des DSC Arminia Bielefeld am fünften Spieltag der Bundesliga (Sonntag, 17 Uhr) Marcel Koller, der Trainer der bislang sieglosen früheren Unabsteigbaren. Er erwartet nach dem Punktgewinn beim 1. FC Nürnberg, der flugs zum Zwischenhoch aufgewertet wurde, von seiner Elf die Umkehr. »Der Dreier ist überfällig«, formulierte Koller gestern forsch -Êob Ungeduld oder Hoffnung ihn dazu trieben, blieb offen.
Der Schweizer jedenfalls lässt die Unentschieden-Elf noch einmal machen, was für den langjährigen Bielefelder Christoph Dabrowski eine äußerst missliche Angelegenheit ist. Der Mittelfeldspieler, vor dieser Serie aus Hannover in den Ruhrpott gekommen, musste vor einer Woche aus taktischen Erwägungen seinen Platz an Thomas Zdebel abgeben und wird ihn am Sonntag bestenfalls per Einwechslung wiedererhalten. Denn der Trainer meint, in seinem Rauten-System für Dabrowski vorerst keinen Platz finden zu können.
Auch der zweite ehemalige Arminia-Profi ist Sonntag nicht dabei. Benjamin Lense sitzt auf der Tribüne, denn den verletzungsanfälligen Verteidiger hat es wieder erwischt. Ein schmerzhafter Bluterguss an der Ferse mache einen Einsatz unmöglich, ließ Koller gestern wissen.
Die Unaufgeregtheit der vergangenen Tage steht in Bochum jedoch im krassen Gegensatz zur Stimmung nach dem zweiten Heimspiel der Saison. Als der VfL gegen Mitaufsteiger Cottbus verlor, pfiffen die eigenen Fans die Mannschaft gnadenlos aus. Anfang des Monats gab es deshalb einen Runden Tisch, an dem Vereinsvertreter und Fans sich gegenseitig wortreich versprachen, so etwas dürfe im ehemaligen Ruhrstadion nie wieder passieren.

Artikel vom 23.09.2006