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Flache Dialoge, schwache Witze

Komödie »Ich, du und der Andere« überzeugt nicht


Ein Film mit einer Starbesetzung aus Matt Dillon, Kate Hudson, Owen Wilson und Michael Douglas klingt vielversprechend. Im Fall der amerikanischen Hollywood-Komödie »Ich, du und der Andere« von den Brüdern Anthony und Joe Russo wird dieses Versprechen allerdings nicht eingelöst. Der alberne Film bietet jenseits der großen Namen nur flache Dialoge, schwache Witze und konservative Klischees.
Und das, obwohl auch der Plot des Films (Drehbuch: Michael Le Sieur) positive Erwartungen weckt. Molly (Kate Hudson) und Carl (Matt Dillon) sind frisch verheiratet und bis über beide Ohren verliebt. Doch die Jungvermählten-Idylle hält nicht lange an, denn Carls bester und derzeit arbeitsloser Freund Randolph Dupree (Owen Wilson) zieht zur Untermiete ins Haus der beiden ein. Randolph ist ein Party-Löwe, ein Sexbesessener und dazu eine unnachahmliche »Couch Potato«. Kein Wunder, dass er keinen Job findet.
Molly geht das Ganze schnell auf die Nerven, und erste Streits trüben das Eheglück. Denn nun macht Carl auch noch mit. Er veranstaltet spontane Football-Abende, skatet, und Molly entdeckt seine alten Pornofilme. Für die amerikanische Ehefrau, die hier die Zügel in der Hand hat, offenbar Grund genug auszuflippen. Obendrein hat Molly einen mächtigen Vater (Michael Douglas), einen vermögenden Tycoon. Er ist Carls Arbeitgeber, kann seinen Schwiegersohn aber nicht leiden. Douglas spielt hier eine ähnliche Rolle wie einst Robert De Niro in der Ben-Stiller-Komödie »Meine Braut, ihr Vater und ich«, agiert aber bei weitem nicht so brillant.
Matt Dillon, der sein schauspielerisches Können zuletzt als rassistischer Cop in dem preisgekrönten Episoden-Drama »L.A. Crash« sowie in der Rolle des spielsüchtigen Kultautors Charles Bukowski in »Factotum« unter Beweis stellte, spielt recht sympathisch den hilflosen Ehemann. Und wäre die Rollenverteilung nicht so amerikanisch-konventionell, hätte daraus auch etwas Gutes werden können. Wilson selbst (»Die Hochzeits-Crasher«) spielt keck-charmant, hat aber eine ebenso klischeebeladene Rolle wie die anderen.

Artikel vom 21.09.2006