Von Bernhard Hertlein Enger (WB). »Viel zu viele Händler haben nur den Küchenblock im Kopf«, sagt Michael Festera, Chef des zur Alno/Wellmann-Gruppe gehörenden Löhner Küchenherstellers GEBA. Mit mehr Phantasie ließen sich viel mehr Küchenmöbel vemarkten. Wellmann-Pressesprecherin Marion Ramhorst fühlt sich im »Cook Island« wohl.
Einen Ausweg zeigt Festera derzeit selbst mit der in die Wellmann-Hausmesse in Enger eingebetteten GEBA-Ausstellung. Dort bilden mehrere Küchenschränke nebeneinander gehängt ein schickes Sideboard für die Diele. An anderer Stelle baute GEBA eine Bücherwand aus Küchenregalen. Dazu kommen Wohnzimmertische und -sitzplätze. »Die schlauchförmige, nur neun Quadratmeter große Küche ist Vergangenheit«, erklärte Festera. Wie Schlaf- und Badezimmer so seien auch Wohnzimmer, Küche und Diele dabei, zusammenzuwachsen. Die Möbel für diese neue Art des Wohnens gebe es längst. Festera: »Die meisten Händler nutzen aber selbst vom Standardprogramm maximal 50 Prozent.« Die Kritik Festeras ist umso bemerkenswerter, als Wellmann, zu dem GEBA gehört, gemeinhin als »Erfinder des Küchenblocks« gilt. Im ersten Halbjahr erzielten die Löhner ein Umsatzplus von drei Prozent. Für das vierte Quartal erwartet Festera ein noch stärkeres Wachstum; die Aufträge für mehrere Großobjekte in der Schweiz lägen bereits vor. 2005 erwirtschaftete GEBA mit 207 Mitarbeitern 25 Millionen Euro Umsatz. Wellmann, das 2005 mit 775 Mitarbeitern in Enger 170 Millionen Euro erwirtschaftete, spürte nach Angaben von Geschäftsführer Klaus Windhövel im ersten Halbjahr ebenfalls einen guten Aufwärtstrend. Nach Angaben von Pressesprecherin Marion Ramhorst haben die Käufer 2006 mehr Mut zur Farbe. Zu den Rennern gehöre eine Küche in Hochglanz-Bordeaux. Augenblicklich im Trend sind Mangogelb und Olivegrün. Der ansonsten eher rückläufigen Nachfrage nach Landkauf-Küchen gibt Wellmann mit einer neuen »Shaker«-Küche Impulse. Gefertigt aus dem dunklen Holz des amerikanischen Kirschbaums fördert sie mit liebenswerten Details echte Country-Stimmung. »Cook Island« (Kochinsel) ist innovative Ergebnis einer Kooperation mit Studenten der Uni Kiel. Der mit dem Herd verbundene Arbeits- und Esstisch lässt sich nicht nur verlängern oder verkürzen, sondern auch nach vielen Seiten drehen.
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