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»Deutscher Dan Brown«
hört er gar nicht gern

Philipp Vandenberg wird heute 65 Jahre alt

Der Krimi-Autor Philipp Vandenberg.Foto: dpa

Baiernrain (dpa). Die Rente hat für ihn keinen Reiz. In seinem Haus gebe es einen Tresor, sagt der »Vater« des deutschen Kirchen- Thrillers, Philipp Vandenberg. »Andere bewahren im Tresor Geld auf, ich bewahre darin Ideen auf. Die will ich alle verwirklichen.« Vandenberg hat Millionen Leser zu ägyptischen Grabungsstätten, geheimnisvollen Schriften und in den Vatikan geführt. Seine Bücher wurden in 33 Sprachen übersetzt und etwa 21 Millionen Mal verkauft. Heute wird Vandenberg, der im bayerischen Baiernrain und in Deutschlands längster Burg in Burghausen lebt, 65 Jahre alt.
Ruhestand gibt es für ihn nicht, er arbeitet an seinem nächsten Buch, das wieder ein Thriller sein wird. Über seinen 65. Geburtstag hat er sich, anders als über neue Bücher, ohnehin noch keine Gedanken gemacht: »Das ist so eine blöde Zahl, die schmeckt mir überhaupt nicht.« Sein Erfolg schmeckt ihm da schon besser: »Im vergangenen Jahr ist jede Woche irgendwo auf der Welt ein Vandenberg erschienen. Das macht natürlich stolz.«
Vandenberg profitiert wie andere Autoren auch vom Hang der Leser und Verlage zu sakralen Krimis - Bestseller sind aus kirchlichen Geheimnissen, Mysterien und Mord im Stile Dan Browns gemacht. So hätten jüngst seine Werke aus den 80er Jahren, darunter »Sixtinische Verschwörung«, den Weg zurück auf die Bestsellerlisten gefunden, sagt der Autor. Doch der oft angestellte Vergleich mit »Sakrileg«-Autor Dan Brown trifft den Schriftsteller: »Ich werde fuchsteufelswild, wenn ich das höre«, beklagt er sich. »Vandenberg, der Ýdeutsche Dan BrownÜ, das ist eher ein Schimpfwort als ein Kompliment.«

Artikel vom 20.09.2006