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»Zugmaschine für Konjunktur«

IAA: Nutzfahrzeugbauer erwarten auch 2007 gute Geschäfte


Hannover (Reuters). Die Nutzfahrzeughersteller sehen nach vier Jahren glänzender Geschäfte mit Lastwagen und Transportern erste Anzeichen für eine leichte Abschwächung der Branchenkonjunktur. Von einem raschen Ende des Booms vor allem in Europa wollten viele Vorstände auf der Nutzfahrzeugmesse IAA gestern in Hannover aber nicht sprechen.
»Das Jahr 2007 wird für die Nutzfahrzeuge äußerst positiv sein. Die Konjunktur brummt«, sagte MAN-Nutzfahrzeugchef Anton Weinmann. Gleichwohl werde das Wachstumstempo wohl gedrosselt sein. Der zu Fiat gehörende Lkw-Bauer Iveco rechnet für 2007 in seinem europäischen Kernmarkt immerhin mit einem Marktwachstum von noch drei bis fünf Prozent. DaimlerChrysler stellt sich auf eine leichte Abschwächung der Nachfrage ein. Diese werde in Europa aber weniger stark ausfallen als in den USA und Japan. »Auf jeden Fall wird sie weniger dramatisch sein als 2001«, betonte Nutzfahrzeugvorstand Andreas Renschler. Damals war der Markt in Nordamerika um knapp die Hälfte eingebrochen.
Während die Nachfrage nach Autos in Europa und den USA eher stagniert, profitieren die Nutzfahrzeughersteller seit Jahren von der florierenden Weltkonjunktur. Verschärfte Umweltnormen sorgen hier zu Lande zusätzlich für neue Aufträge. »Das Nutzfahrzeug ist die Zugmaschine für Konjunktur und Wachstum in Deutschland«, frohlockte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie Bernd Gottschalk. Immer größere Warenströme müssen weltweit schließlich bewältigt werden, besonders große Lastwagen sind gefragt wie nie. Neue, so genannte »Monster-Trucks« - 25 Meter lange 60-Tonner - sollen künftig für mehr Effizienz sorgen, wenn es nach den Herstellern geht.
Verkehrsexperten warnen dagegen bereits, dass die Megaschlepper die Autobahnen noch mehr verstopfen würden und das Verkehrschaos weiter zunehme.

Artikel vom 20.09.2006