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Allensbach-Einkaufsstudie

Kunde droht mit Fragen


Da stehst du armer Verbraucher nun im Einkaufsladen und fragst dich, warum dieses so viel teurer ist als jenes. Also suchst du einen Verkäufer. Kann sein, nach einer Weile findest du einen. In den meisten Fällen sagt er dir: »Ach, wissen Sie, das kann ich Ihnen auch nicht so genau erklären. Aber wenn ich Ihnen raten soll, nehmen Sie doch das günstigere.«
Vielleicht erwähnt er noch, dass Anbieter A ohnehin mit dem Anbieter B unter einem Firmendach steckt. Er selbst benutze das Produkt A und sei damit ganz zufrieden.
Da stehst du, armer Verbraucher, und fragst dich, warum es überhaupt die teuren Produkte gibt. Das nächste Mal nimmst du, ohne zu fragen, gleich das günstigere Angebot.
Die Leidtragenden dieser Art von Einzelhandel sind vor allem deutsche Produzenten. Sie sind darauf angewiesen, dass geschulte Verkäufer die Kunden beim Einkauf wirklich beraten. Dass sie die Unterschiede erkennen und erklären können. Dass sie Interesse wecken für das eine oder andere Detail oder Zubehör, von dem der Kunde vielleicht noch gar nichts gehört hat.
Das kann nicht jeder. Dazu gehören Talent - und Schulung. Es lohnt sich für die Chefs, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzubilden. Ob Möbel oder Unterhaltungselektronik, ob Schuhe oder Parfums: Die Verbraucher glauben laut Allensbach wieder daran, dass es Qualitätsunterschiede gibt, die eventuelle Mehrkosten lohnen. Bernhard Hertlein

Artikel vom 22.09.2006