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Ein Besuch der MOW
wirkt »erleuchtend«

Möbel-Ordermesse internationaler -ÊNussbaum gefragt

Von Bernhard Hertlein
Bad Salzuflen (WB). Die 22. Möbelordermesse Westfalica MOW ist in diesem Jahr noch größer und internationaler. »Englisch-Kenntnisse am Messestand sind inzwischen zwingend«, meinte gestern der geschäftsführende Gesellschafter Bernd Schäfermeier.

Der Anteil der ausländischen Aussteller stieg im Vergleich zum Vorjahr von 35 auf 37 Prozent. An der Spitze stehen die Dänen, gefolgt von Italienern, Holländern, Türken und Polen. Der Anteil der Ausländer unter den erwarteten 10 000 Fachbesuchern liegt ebenfalls über 30 Prozent. Ein besonderer Anziehungspunkt sind in Barntrup eigene Länderschauen mit Möbeln aus Lettland, Brasilien, Kosovo und Makedonien.
Mit der Erweiterung der Hallen 22 und 23 erhöhte sich die MOW-Ausstellungsfläche um 18 000 auf 200 000 Quadratmeter. Diese verteilen sich auf zehn Ausstellungen zwischen Schieder-Schwalenberg und Oelde. Dazu kommt im Norden Niedersachsens das Steinhoff-Messezentrum in Westerstede. Im Mittelpunkt stehen jedoch die beiden lippischen Messezentren Bad Salzuflen und Barntrup. Salzuflen belegt Schäfermeier zufolge nach der Ausstellungsfläche inzwischen Platz 10 der deutschen Messen -Ê vor Dortmund und Bremen.
Trotz guter Konjunktur ist die Stimmung unter den Ausstellern nicht frei von Sorgen. Im Mittelpunkt stehen die Preiserhöhungen. So verteuerten sich allein die Spanplatten in diesem Jahr um etwa zehn Prozent. »Holzreststoffe sind knapp geworden«, meinte Schäfermeier und nannte als eine Ursache die große Nachfrage der Energiewirtschaft nach Holzpellets. Den Möbelfabrikanten bleibe nichts anderes übrig, als ihre Preise ebenfalls anzuheben. Nach knapp sechs Prozent im ersten Halbjahr rechnen die Aussteller in den kommenden Monaten mit einem weiteren Schub von drei bis fünf Prozent zuzüglich Mehrwertsteuererhöhung.
»Wohnen wird modular«: So beschrieb MOW-Pressesprecherin Katja Möller gestern einen aktuellen Wohntrend. Heutige Zeitgenossen würden nicht nur häufiger umziehen - sie gestalteten gern auch ihre Wohnung öfter um. Dazu bedürfe es anderer Möbel als der klassischen Schrankwand.
Beliebt sind Möller zufolge besondere Effekte mit Halogen- oder LED-Leuchten: »Licht setzt auf der MOW echte Highlights.« Ob beleuchtete Glasböden in Vitrinen, Unterbau- oder Aufsatz-Spots, hinterstrahlte Paneele, beleuchtete Kleiderstangen oder Rundum-Innenbeleuchtung: Die neue Generation der Wohn-, Speise- und Schlafzimmer-Möbel sei im echten Sinn des Wortes »erleuchtend«.
In der Beschlagtechnik folgt die Kastenmöbel-Industrie den Innovationen der Küchen-Hersteller. Es gebe kaum noch Schränke, in die keine Türdämpfer und softe Schubladen-Einzüge eingebaut seien.
Zudem profitierten die Möbelhersteller von den Innovationen in der Unterhaltungselektronik. Die Möbel für Play-Station oder Flachbildschirm seien längst erfunden.
Nach vielen Jahren, in denen die Kunden vor allem helle Hölzer bevorzugten, gibt Nussbaum jetzt einen neuen dunkleren Trend vor. Bei den hochglänzenden Lacken und Glasauflagen dominierten neben Weiß vor allem Crème, Schwarz, Schoko und Kiwigrün.
Mit Bedauern reagierte Schäfermeier auf die Ankündigung der Geräte- und Küchenmöbelindustrie, 2007 nicht in Köln auszustellen: »So gut unsere MOW läuft, die deutsche Möbelbranche braucht auch die IMM in Köln.«

Artikel vom 21.09.2006