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Schriftsteller und Publikum
sind im Bus unterwegs

Literatur auf Bielefelds Straßen - Von heute an Tickets


Bielefeld (bp). »Der Name schien wie für Bielefeld gemacht,« erinnert sich Kulturamtsleiterin Brigitte Brand an ihre erste »Begegnung« mit »Mobiles«. »Mobiles« ist eine außergewöhnliche Literatur-Reise, die vom Kultursekretariat NRW in fünf Städten unternommen wird. In Bielefeld fand sich - Dank des Namens - gleich ein Mitveranstalter, nämlich die Verkehrsbetriebe moBiel. Prokurist Hans-Jürgen Krain: »Kultur passt zu moBiel. Das haben wir mit 'Orpheus' in der Stadtbahn und 'Roooahm!« auf dem Betriebshof schon bewiesen« Jetzt stehen jeweils halbstündige Bustouren im Mittelpunkt. Während der Fahrt wird gelesen Vorgelesen. Die Schriftsteller Tanja Dückers (»Der längste Tag des Jahres«), Georg-Büchner-Preisträger Arnold Stadler (»Ausflug nach Afrika«) und Michael Zeller (»Die Reise nach Samosch«) lesen in moBiel-Autobussen ihrem Publikum vor. Krain: »In öffentlichen Verkehrsmitteln wird gern gelesen.« Von den Fahrgästen selbst. Die sind diesmal aber Zuhörer.
Und so funktioniert die Literatur-Reise praktisch: Am Freitag, 29. September, warten drei Busse mit jeweils einem Autoren auf dem Rathausplatz. Die Fahrgäste steigen zu und nach einer Halb-Stunden-Tour um in den Bus mit einem anderen Schriftsteller. Dazwischen ist jeweils 15 Minuten Pause - auch, um sich zu stärken. Nur 100 Literaturfreunde können an der »Reise« teilnehmen. Karten sichern können sie sich von sofort an in der Tourist-Information im Neuen Rathaus.
Brigitte Brand und Jürgen Dreckmann vom Kulturamt erzählen, sie seinen erstaunt gewesen, wie umfangreich die technischen Vorbereitungen für die »Reise« seien: »Schließlich soll jeder Fahrgast gut hören und sehen können.« Auch die Reiseroute habe sorgfältig gewählt werden müssen: »Wir wollten nicht so viele Stoppstellen mit Ampeln und keine extrem engen Straßen.«

Artikel vom 21.09.2006