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Streit um Ölprojekt
»Sachalin«

Japan warnt Russland

Tokio (Reuters). Der Streit zwischen Russland und Shell über das Öl- und Gasprojekt Sachalin 2 nimmt zunehmend politische Ausmaße an.

Japan warnte gestern, die jüngsten Einwände Russlands gegen das auch von japanischen Firmen finanzierte Vorhaben könnten die diplomatischen Beziehungen beider Länder belasten.
Auch die EU-Kommission schaltete sich in die Diskussion ein und forderte Russland auf, die internationalen Vereinbarungen in Energiefragen einzuhalten. Es handele sich um eine sehr ernste Angelegenheit. Auch die britische Regierung und die Internationale Energie-Agentur äußerten sich besorgt über die Entwicklung des Projekts.
Russische Behörden hatten am Montag umweltrechtliche Genehmigungen für das 20-Milliarden-Dollar-Projekt zurückgezogen, das vom Ölkonzern Royal Dutch Shell angeführt wird. Dem Projekt vor der Küste der ostsibirischen Insel Sachalin drohen damit weitere Verzögerungen.
An Sachalin 2 sind neben Shell die beiden japanischen Unternehmen Mitsui & Co. und Mitsubishi Corp. mit 25 beziehungsweise 20 Prozent beteiligt. »Ich bin besorgt darüber, dass größere Verzögerungen die gesamten japanisch-russischen Beziehungen negativ beeinflussen könnten«, sagte der voraussichtlich neue japanische Regierungschef Shinzo Abe. Das Verhältnis zwischen Russland und Japan wird seit Jahrzehnten durch einen Territorialkonflikt getrübt.

Artikel vom 20.09.2006