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CIA-Agenten angeblich enttarnt

Verschleppung des Deutsch-Libanesen el Masri nach Afghanistan


Berlin (dpa). Mitglieder aller Fraktionen im Bundestag haben Konsequenzen aus der angeblichen Enttarnung von CIA-Agenten verlangt, die Anfang 20004 den Deutsch-Libanesen Khaled el Masri nach Afghanistan verschleppt haben sollen.
Laut Berichten der »Süddeutschen Zeitung« und des NDR-Magazins »Panorama« haben die spanischen Behörden der Münchner Staatsanwaltschaft die Namen der mutmaßlichen CIA-Agenten genannt, die El Masri entführt haben sollen. Die Maschine mit den Agenten an Bord sei von Mallorca aus gestartet und habe El Masri dann in Mazedonien aufgegriffen, um ihn nach Kabul zu verschleppen. El Masri wurde nach fünf Monaten im Mai 2004 wieder frei gelassen. Bis dahin - so die offizielle Version - wussten die deutschen Stellen nichts von der CIA-Operation. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall bislang gegen unbekannt.
Der FDP-Abgeordnete Max Stadler sagte dazu: »Bei dem Thema Geheimflüge der CIA in Europa darf nicht der Eindruck aufkommen, dass Deutschland kein Interesse an der Aufklärung hat.«
Der Untersuchungsausschuss zu Geheimdienstaktivitäten versucht die Rolle der Sicherheitsbehörden im Fall El Masri aufzuklären. gestern wurden Beamte des Bundeskriminalamts dazu befragt. SPD und Union fühlten sich danach darin bestätigt, dass die zuständigen Ermittlungsbehörden Anfang Juni 2004 nach Freilassung von El Masri schnell gearbeitet haben, um den Fall aufzuklären.

Artikel vom 22.09.2006