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Argumentative
Schwächen


Zum Thema Debattenkultur:
Diskussionen werden leider immer wieder so geführt: Man baut einen Popanz auf und rührt ganze Eimer von »brauner Soße« an. Daraus macht man ein Zerrbild. So wurden in der Vergangenheit bekämpft: Ernst Nolte als »Nazi-Verharmloser«, Botho Strauß als »Reaktionär«, Peter Sloterdijk als »Eugeniker«, Martin Walser als »Antisemit« und viele andere, die den von Volkspädagogen abgesteckten Diskurs verlassen. Auch die Befürworter der Emanzipation der Frau benutzen Verbalinjurien wie »Quatsch« (Renate Schmidt) oder »zwischen Steinzeit und Mutterkreuz« (Alice Schwarzer), weil sie keine reißfeste Argumentationskette zusammenbekommen. Die Flucht in Verdammungsurteile ist ein schlagendes Argument, weil es die argumentative Schwäche der Emanzipationsbefürworterinnen belegt. Abgesehen davon, dass auf dem Arbeitsmarkt überhaupt nicht die Anzahl von Arbeitsplätzen existiert, damit sich alle Frauen selbst verwirklichen können, wäre auch die Frage zu beantworten, ob es der Frau nutzt, gegen ihre Natur anzugehen. Die Vorkämpferinnen der Emanzipation bauen den Frauen Luftschlösser und wollen dann die Miete dafür kassieren.
REINHARD WICK33613 Bielefeld

Artikel vom 22.09.2006