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Der lange Weg des Schrotts zum neuen Stahl

Die Spezialisten zerlegen ganze Industrieanlagen.

ZDF, 22.15 Uhr: Karsten Schwanke führt in »Abenteuer Wissen« auf den größten Schrottplatz Europas, an das Stahlfeuer am Polarkreis und zu Stahlwerken, die durch die Welt transportiert werden. Warum Schrott als Ausgangsmaterial für die Stahlherstellung in aller Welt so gefragt ist wie nie zuvor, wieso ausgerechnet am nördlichen Rand Europas der Stahlofen dank des Schrotts niemals still steht und warum China ganze Stahlwerke aus Deutschland importiert - diesen Fragen geht die Sendung »Im Stahlfieber: Jagd auf den Mega-Rohstoff Schrott« nach. Auf dem größten Schrottplatz Europas in der Nähe von Duisburg bilden die rostroten Berge aus bizarr verbogenen Objekten ein wahres Schrott-Gebirge, in dem monströse Maschinen an der Zerkleinerung der Hinterlassenschaften des Technikzeitalters arbeiten. Die Riesenschredder und Sortieranlagen verwandeln alles in wertvollen Rohstoff für die Industrie.
Mehrfach im Monat sticht in Rostock ein Frachter mit Ziel Norwegen in See, beladen mit Schrott. Was Schrotthändler aus ganz Deutschland zusammentragen, soll im nördlichsten Stahlwerk der Welt in Mo i Rana wieder zu neuem Stahl verwandelt werden. In der menschenleeren Gegend am Polarkreis steht der Stahlofen niemals still. Und täglich nimmt das Schrottschiff auf seinem Rückweg nach Süden frisch gewalztes Stahlblech für die Bauindustrie mit. Die Antwort auf die Frage, warum das ausgerechnet am nördlichen Rand Europas stattfinden muss, ist wenige Kilometer entfernt an einem Fjord zu finden: ein mächtiges Wasserkraftwerk. Norwegen erzeugt hier soviel Strom aus Wasserkraft, dass man damit absolut konkurrenzlos günstig Elektro-Schmelzanlagen betreiben kann.

Artikel vom 20.09.2006