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Welt-Elite reitet
um eine Kastanie

»Riders Tour« erstmals in Paderborn

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WB). »Wir sind ein völlig anderes Reitturnier geworden«, sagt Volker Wulff. Der Leiter der E.ON Westfalen Weser Challenge spricht damit eine besondere Neuerung an: Erstmals ist Paderborn Etappe der hoch dotierten »Riders Tour« und feiert damit die internationale Premiere.

Vom 21. bis 24. September ist der Schützenplatz in Paderborn zum vierten Mal Schauplatz des mittlerweile bedeutendsten Reitturniers in der Region. Allein für das internationale Programm haben sich 58 Teilnehmer aus 15 Nationen angesagt. Insgesamt geht es um etwa 240 000 Euro Preisgeld in 15 Springprüfungen.
Die deutsche Spitze ist nahezu komplett vertreten. Nur der Wahl-Ostwestfale Franke Sloothaak (Borgholzhausen) und Alois Pollmann-Schweckhorst aus Warstein mussten gestern passen. Beide zogen sich am Wochenende Rippenbrüche zu und starten nicht. Eine WM-Revanche wird es in Paderborn ebenfalls nicht geben. Von den vier WM-Finalisten sagte »nur« die deutsche Bronzemedaillengewinnerin Meredith Michaels-Beerbaum zu. Weltmeister Jos Lansink (Belgien) sattelt ebenso wenig wie der Niederländer Jeroen Dubbeldam, der 2005 das Turnier an der Pader gewann. »Es gibt Reiter, die haben nur ein gutes Pferd. Und nach der Weltmeisterschaft in Aachen brauchen die Tiere auch mal wieder eine Pause«, ist Wulff über den Startverzicht nicht verärgert, sondern nimmt's mit Humor: »Ein Reiter ohne Pferd ist nunmal ein Fußgänger.« Doch das Feld ist auch so noch erlesen genug. Insgesamt sieben Reiter aus der aktuellen Top-Ten kommen nach Paderborn.
Mit dabei ist zum Beispiel auch Toni Haßmann aus Lienen. Der derzeit gemeinsam mit Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf) Führende in der »Riders Tour«, ist mittlerweile Stammgast und schaute sich gestern auch persönlich das kleine Reitstadion (bietet Platz für etwa 10 000 Besucher) an: »Paderborn bietet ein ganz besonderes Flair. Wo hat man denn schon sonst die Gelegenheit, einmal um eine Kastanie herumzureiten.«
Das viertägige Reitsport-Spektakel flimmert am Sonntag auch erstmals live über die Bildschirme. Von 12.50 Uhr bis 13.45 Uhr überträgt die ARD die Entscheidung im »Großen E.ON-Preis« direkt. Bereits am Samstag läuft im WDR ab 15 Uhr in der Sendung »Sport im Westen« eine erste Zusammenfassung.

Artikel vom 20.09.2006