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Zur Sache


»Die Lutterquellen sind eines der ganz besonderen Naturdenkmale, die es mit großer Aufmerksamkeit zu schützen gilt.« - So argumentierte 1986 Joachim Bechtel vom Bielefelder Gartenamt vor Brackweder Bezirksvertretern. Vier Jahre später wurde jene Baumaßnahme realisiert, deren Überreste jetzt wieder auftauchten. Wer diesen armseligen, in Beton gefassten Quellkolk betrachtet, um dessen Erhalt Bezirksvorsteher Helmut Elges so gekämpft hatte, der mag kaum glauben, dass frisches Quellwasser zu den kostbarsten Rohstoffen unseres Planeten gehört.
Zuerst ringt man sich dazu durch, den Platz zugänglich zu machen, dann lässt man das für viel Geld aufgewertete Gelände 16 Jahre lang verwahrlosen. Und unmittelbar nach seiner »Neu-Entdeckung« steht fest, dass es saniert werden muss - ohne je genutzt worden zu sein. Gerade in Zeiten knapper Kassen ist es traurig, wie unsere Gesellschaft hier mit guten Vorsätzen, Steuergeldern und den letzten Ressourcen umgeht. Eine Quelle ist ein Wunder, das nicht den Bach runter gehen darf.
Markus Poch

Artikel vom 20.09.2006