23.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Huck hat große Pläne

Cruisergewichtler wärmt sich für den EM-Kampf auf

Von Oliver Kreth
Wetzlar (WB). Zwei Wochen hat er sich in Kienbaum geschunden - an der Seite des Welt-Champions Markus Beyer, Artur Abraham und Nikolaj Walujew. An diesem Samstag steigt Marco Huck in Wetzlar in den Ring. Aber es ist nur ein Vorkampf für seinen ersten Titelfight.

Der findet am 4. November in Mülheim statt. Dann geht es um den Europameisterschaftsgürtel. Sein Konkurrent wird der Italiener Pietro Aurino sein. Auch von dessen Kampfname (»The Killer«) lässt sich der 21-jährige Bielefelder nicht abschrecken. Im Gegenteil. Er frotzelt: »Der brauchte doch eine längere Vorbereitungszeit, um halbwegs fit zu sein.«
Voll des Lobes für seinen Schützling ist auch Ulli Wegner, der neben Beyer und Abraham auch Sven Ottke zu Weltmeistern machte. Der Trainer: »Da habt ihr eine Perle in Bielefeld. Wenn er diszipliniert und konsequent bleibt, kann er ein Großer werden.« Die »Vaterfigur« (Huck) hat dem Ex-Kickboxer die Einmaligkeit dieser Chance verdeutlicht: »Die kommt nicht häufig wieder.«
Marco Huck, der in Kienbaum mit den anderen Sauerland-Kollegen im Pavillon neun nahe der Sauna und des Sees residierte, hat die Worte seiner Chefs verinnerlicht. Und er will noch höher hinaus. Für ihn ist der EM-Titel nur Zwischenstation. Schon 2007 will er an die Weltspitze, einen Kampf gegen die Besten der Besten. »Danach will ich noch sieben bis acht Jahre boxen.« Und sich danach mit 10 bis 20 Millionen Euro zur Ruhe setzen.
Dieses Selbstbewusstsein macht dem Coach ein bisschen Sorgen. Wegner: »Er hat bisher alle seine 15 Profikämpfe gewonnen. Ich bin gespannt, ob er auch mit einer Niederlage umgehen könnte.«
Damit beschäftigt sich der 90-Kilo-Mann nicht. »Eine Niederlage ist nicht in meinem Kopf. Und damit ich mich auch nicht auf die Punktrichter verlassen muss, will ich immer vorzeitig gewinnen.« Das ist bisher zwölf Mal gelungen. Auch an diesem Samstag in Wetzlar gegen den Franzosen Rachid El Hadak soll es nicht anders werden, denn Huck hat ja noch große Pläne.

Artikel vom 23.09.2006