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Frauen sind auf dem Sprung

Michaels-Beerbaum und Diederichsmeier in Paderborn am Start

Von Oliver Kreth
Paderborn (WB). Frauen haben es im Beruf nicht leicht - auch im Springsport. Doch das weibliche Geschlecht erobert sich diese Männer-Domäne immer mehr. Auch in Paderborn beim E.ON Westfalen Weser Challange, dass bis Sonntag auf dem Schützenplatz stattfindet.

Dort präsentierten sich am Freitag zwei starke Persönlichkeiten beim Preis der Warsteiner Brauerei: Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) und Mylene Diederichsmeier (Steinhagen).
»Ich bin in einem optimalen Alter für den Springsport. Auch im WM-Jahr wollte ich meine ganze Erfahrung nutzen und die Männer weiter zittern lassen«, sagt die 36-jährige »MMB«. Das ist ihr nicht nur, aber vor allem bei der WM in Aachen gut gelungen. Dort war sie die Erfolgreichste im deutschen Team, gewann sowohl in der Einzel-Entscheidung als auch mit der Mannschaft im Preis der Nationen die Bronzemedaille.
In der Weltrangliste - sie war die erste und bisher einzige Frau, die dort an der Spitze stand - ist sie zwar auf Rang sieben abgerutscht, doch sie sieht das recht gelassen: »Um in dieser Wertung ganz oben zu stehen, muss man ständig unterwegs sein.«
Schwierig wird es für die Titelverteidigerin auch in der Riders Tour, Paderborn ist die dritte von fünf Stationen nach Hamburg und Wiesbaden. Dort führen vor dem Einzelspringen am Sonntag (12 Uhr) punktgleich Toni Haßmann (Lienen) und Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf).
Gar nicht gut lief es für Meredith Michaels-Beerbaum beim Preis der Warsteiner Brauerei. Auf Checkmate kam sie in dem Zeitspringen nicht unter die schnellsten Zwölf. Hindernis acht wurde dem Paar zum Verhängnis.
Schnellster war der Deutsche Andre Thieme auf Cilest (58,78 Sekunden). Thieme: »Cilest ist ein Spezialist für das Zeitspringen. Deshalb habe ich sie hier mit hingenommen.« Zweiter wurde der für die Ukraine startende Gregory Wathelet auf Lantinus (59,36). Marco Kutscher war auf Montender als Dritter nur zwei Zehntel Sekunden langsamer.
Besser als für die Prominentere lief es bei Mylene Diederichsmeier, die 2005 hinter Michaels-Beerbaum in der Riders Tour Rang zwei belegt hatte. Auf Fabiana benötigte sie 63,35 Sekunden, belegte damit unter den 40 Startern Rang 12.
Die Familien-Ehre im Parcours in Sachen Sieg verteidigte Mylenes jüngere Schwester Mynou, die eine Prüfung gewann und dafür von ihrer Schwester herzlichst umarmt wurde. Starke Frauen eben.

Artikel vom 23.09.2006