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iPod-Verfolger am Start
Microsofts »Zune« kommt mit Drahtlos-Verbindung und Radio
Microsoft schickt seinen ersten MP3-Player Zune mit Extras wie drahtloser Verbindung und eingebautem Radio ins Rennen gegen den populären iPod von Apple.
Das Gerät wird eine 30 GigaByte fassende Festplatte und einen Farbbildschirm mit einer Diagonale von drei Zoll (7,6 cm) haben. Der Microsoft-Player in den Farben schwarz, weiß und braun soll zunächst nur in den USA zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen.
Im Wettbewerb mit dem in fünf Jahren immer weiter perfektionierten iPod-Konzept setzt Microsoft auf Funktionen, die es bei Apples Player nicht gibt. So können Zune-Nutzer untereinander über die drahtlose Verbindung Songs, Playlists oder Bilder austauschen. Allerdings könnten auf diese Weise erhaltene Musikstücke nur drei Mal innerhalb von drei Tagen abgespielt werden, hieß es. Allerdings werde bei einem Transfer nicht überprüft, ob der entsprechende Titel per DRM geschützt ist, sondern jeder übertragene Titel erhalte diese Abspieleinschränkung.
Angeblich werden auch Podcasts unterstützt. Außerdem könnten manche Songs auf Wunsch der Künstler für den Tausch gesperrt werden.
Aus Kreisen der Entwickler war zu hören, das Zune die Video-, Audio- und Bildformate AAC, MP3, WMA, WMV, H.264, MPEG4 und JPG unterstützt. Als weitere neue Funktion ist im Zune ein Radio integriert. Die Apple-Geräte haben einen kleineren Bildschirm mit einer Diagonale von 2,5 Zoll (6,3 cm). Der Zune wirkt dafür dicker als die iPods.
Der Zune kann zwar wie die großen iPod-Modelle auch Videos abspielen, Microsoft wird aber vorerst keine Filme oder TV-Sendungen anbieten. Auch auf einem Media-Center-PC selbst angefertigte Aufzeichnungen würden zunächst nicht auf den Zune übertragbar sein.
Apple bietet bereits Downloads von TV-Sendungen und Videos in seinem iTunes-Store an und hatte im September den Verkauf von Spielfilmen eingeführt. Zugleich wurde ein neuer iPod mit 80 GB Speicher für 349 Dollar vorgestellt und der Preis für einen iPod mit 30-GB-Festplatte auf 249 Dollar gesenkt.
Medienberichten zufolge peilte Microsoft für den Zune auch einen Preis von 299 Dollar an. Der Windows-Riese hat eingeräumt, dass man sich auf Investitionen von mehreren hundert Millionen Dollar einstelle, um mit Apple zu konkurrieren.
Wie Apple will auch Microsoft einen eigenen Online-Shop für den Zune eröffnen, das »Zune Marketplace«. Neben dem Einzelkauf von Songs oder Alben sei auch ein Abo-Modell geplant. Um iPod-Nutzern den Umstieg auf Zune zu erleichtern, sollen Titel, die mit Apples iTunes-Software von CD auf den Computer gezogen wurden, für den Microsoft-Player zugänglich sein - nicht aber im iTunes-Store gekaufte Musik. Der Zune soll auch gleich mit vorinstallierter Musik verkauft werden. Das Gerät wird von Toshiba produziert. (dpa/tl)

Artikel vom 07.10.2006