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Bundeswehr nach Nahost

Nicht abseits stehen


Ohne Zweifel war die Zustimmung des Bundestages zum Libanon-Einsatz der Bundeswehr eine historische Entscheidung. Noch vor kurzem hätte man es für unmöglich gehalten, dass deutsche Streitkräfte in Nahost eingesetzt werden. Doch bei allen berechtigten Bedenken, wenn sie denn nicht aus innerpolitischem Kalkül geäußert werden, war diese Entscheidung richtig.
Der UN-Einsatz sorgt nicht nur dafür, dass der mehr als brüchige Waffenstillstand weiter anhält. Er ist zudem Grundlage dafür, dass endlich eine politische Lösung ein Miteinander in der Region ermöglicht. Das wiedervereinigte Deutschland mit seiner gewachsenen Verantwortung darf nicht abseits stehen, wenn es darum geht, dem Frieden eine letzte Chance zu geben - auch nicht im Nahen Osten.
Ist es nicht gerade das besondere Verhältnis zu Israel, das Deutschland verpflichtet, der Region eine dauerhafte Friedensperspektive zu ermöglichen? Erinnert sei zudem daran: Israel und auch der Libanon haben ausdrücklich eine deutsche Beteiligung gewünscht.
Heute nun stechen die ersten deutschen Soldaten gen Libanon in See. Es bleibt ein gefährlicher Auftrag - die Hoffnung auf Frieden ist er aber wert. Dirk Schröder

Artikel vom 21.09.2006