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Noch mehr Ekelfleisch

Prüfer in NRW beanstanden 110 Tonnen


Düsseldorf (dpa). Das NRW-Verbraucherschutzministerium hat gestern eine erste Bilanz der Schwerpunktkontrollen in den 124 großen Kühlhäusern in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Die Kontrolleure beanstandeten in den Regierungsbezirken Düsseldorf, Köln und Münster etwa 110 Tonnen Fleisch und Fleischerzeugnisse. Darunter befanden sich 73 Tonnen Fleisch aus einem Kühlhaus in Gelsenkirchen, das überwiegend aus dem Gammelfleischskandal des vergangenen Jahres stammt und noch nicht vernichtet wurde.
In einem Kühlhaus in Duisburg fanden die Prüfer 31 Tonnen Schweinefleisch, bei dem die zulässige Lagerdauer überschritten war. Bei einem Betrieb in Langenfeld beanstandeten die Kontrolleure knapp fünf Tonnen Fleisch von Puten, Enten, Wild und Schweinen sowie Teigwaren mit Fleischfüllung. In Düsseldorf wurden 600 Kilo Rind- und Putenfleisch mit Frostbrand und Grünverfärbung gefunden.
Die Regierung von Niederbayern zog Konsequenzen aus dem jüngsten Fleischskandal und entzog der Fleischzentrale aus Metten die EU-Zulassung. Der Großhändler darf auch innerhalb Deutschlands nicht mehr tätig werden.
In Baden-Württemberg wurde gegen den Geschäftsführer eines Fleischbetriebs in Göppingen wegen verdorbenen Fleisches Strafbefehl erlassen. Das Amtsgericht verhängte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die gegen Zahlung eines vierstelligen Betrags zur Bewährung ausgesetzt werden soll.

Artikel vom 19.09.2006