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TSG: Ansprüche kontra Trefferquote

Handball: TuS 97 sinnt in Bergkamen auf die Revanche vom 13. März 2005


Bielefeld (WB/jm). »Kein Grund zur Panik. Wir gehören nicht dort hin, wo wir zurzeit stehen,« kommentiert Heinrich Rödding den durchwachsenen 2:4-Punkte-Start der TSG Altenhagen-Heepen in der Handball-Oberliga. Mit teils kümmerlichen Trefferquoten stand die TSG ihren eigenen Ansprüchen bislang selbst im Weg. »In dieser Klasse kann jeder jeden schlagen. Wenn wir es schaffen, wieder unsere Tugenden aus der Vorsaison auszubuddeln, wieder mehr zu kämpfen und uns das Glück zurückzuholen, werden wir auch wieder andere Tage erleben, lenkt Trainer Jörg Harke die konzentration nach vorne.
Wegen des Ausfalls von Marcel Müller (Bänderriss) soll »Notnagel« Björn Rethmeier den Kader möglichst schon am Sonntag gegen den HC Dortmund-Süd (3:3 Zähler) verstärken. Harke sorgt sich derweil um den kranken Johannes Schraps und Johann-David Starck (Entzündung im Oberschenkel).
Durchaus wohlwollend verfolgt Heinrich Rödding das nicht enden wollende Erfolgswellenreitermärchen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. »Das tut dem heimischen Handball nur gut. Hut ab. Da wollen wir auch wieder hin,« kommentiert er den Siegeszug des Ortsnachbarn und kennt auch das entsprechende Rezept: »Wir müssen nur das abrufen, was wir schon mal gut gemacht haben«.
Thorsten Lehmeier, der »Kreispokaltrainer« des TuS 97, nahm am Wochenende mit Handball Lemgo II - als einziger Klub neben den 97-ern noch verlustpunktfrei - sowie TuS Ferndorf zwei vermeintliche Titelaspiranten persönlich in Augenschein. So sah er, wie Lemgo nach einer 9:1-Führung mit 13:14 ins Hintertreffen geriet und wie Mennighüffen überraschend die Ferndorfer mit 31:29 entzauberte. Die Moral also: »Jeder ist verwundbar,« warnt der Sportliche Leiter Frank Brennecke.
Auf den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck traf diese These schon lange nicht mehr zu. »Dafür haben wir in den zurückliegenden Jahren auch viel getan. Wir können immer agieren, aber wir können genau so gut reagieren, wenn's drauf ankommt,« sagt Brennecke, um im gleichen Atemzug darauf hin zu weisen, dass es »irgendwann auch uns treffen wird. Wir fallen dann ganz schnell, wenn wir glauben, dass wir gut sind. Die Einstellung ist entscheidend.« 6:0 Punkte seien schön; darunter aber auch vier gegen den Letzten und Vorletzten.
An der richtigen Sichtweise wird es den »Jürmkern« Samstag bei TuRa Bergkamen gewiss nicht fehlen: Dort kassierten sie am 13. Mai 2005 ihre letzte Niederlage in einem Meisterschaftsspiel. Das schreit nach Revanche . . .

Artikel vom 19.09.2006