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Kontrastreiche »Harmonie
Desastres« begeistern Fans

Meret Becker und »Ars Vitalis« im Theaterlabor


Bielefeld (WB/cr). Mit einem kontrastreichen und schwungvollen Auftritt haben Meret Becker und das Trio »Ars Vitalis« am Samstag im Theaterlabor ihre treuen Fans begeistert.
Schüchtern oder temperamentvoll, zögernd oder kaum zu bremsen, verspielt oder ernst, unbeholfen oder von damenhafter Eleganz - Meret Becker, die in ihrem Kostüm zeitweise an eine zerbrechliche Porzellanpuppe erinnerte, war der Mittelpunkt der Vorführung »Harmonie Desastres«, die von der Kabarettgruppe »Ars Vitalis« perfekt ergänzt wurde. Vor allem ihre große Ernsthaftigkeit und Selbstironie sind es, die das Spiel der Mitglieder Klaus Huber, Peter Wilmanns und Buddy Sacher ausmacht. Seit 1979 treten »Ars Vitalis« zusammen auf und stehen seit 13 Jahren immer wieder gemeinsam mit der Schauspielerin Meret Becker auf der Bühne.
Im Theaterlabor präsentierten sich die vier als eingespieltes Team und gaben mit den »Harmonie Desastres« Einblicke in ihr umfassendes Repertoire. Den Schwerpunkt des Abends bildeten unterschiedlichste musikalische Darbietungen. Da wurde mit einem Bogen auf der Säge gespielt, Handfeger brachten das Becken des Schlagzeugs zum Klingen, und »Glasmusik« löste die traditionelle Blasmusik ab. Mit ihrer Stimme, teils hell wie ein Glockenspiel, teils tief und rauchig wie die der Sängerin in einer Country-Gruppe, gab Meret Becker einen Überblick über ihr gesangliches Können.
Neben der Musik, die die Trommelfelle mitunter fast bis zum Zerreißen strapazierte, waren auch Tanz, Gymnastik und Zauberei im Programm enthalten. Sogar Handpuppen kamen zum Einsatz, darunter ein übergroßer Hase, der schließlich auf der Bühne zusammenbrach und dem ein Schlaflied gewidmet wurde. Diese Szene brachte die makabre Seite der Darbietung zum Ausdruck, die ansonsten die verschiedensten Stimmungen von sentimental bis übermütig umfasste und die Fans von Meret Becker und »Ars Vitalis« begeisterte.

Artikel vom 18.09.2006