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Durch den Teuto stöckelt
eine zart geschminkte Geisha

Geburtstagsfeier in Bielefelds Japanischem Garten


Bielefeld (WB/mzh). Die Sonne strahlte mit den gutgelaunten Sonntagsausflüglern um die Wette - da wirkte Bielefelds ohnehin schöne fernöstliche Oase noch charmanter: Der vor drei Jahren angelegte Japanische Garten am Quellenhofweg bildete die anregende Kulisse für ein Geburtstagsprogramm, in dem sich der kulturelle Schatz des Reiches der aufgehenden Sonne spiegelte.
Die Deutsch-Japanische Gesellschaft (DJG) Bielefeld hatte eingeladen, und viele kamen. Kim Stenske schminkte ein Model zartweiß wie eine Geisha, frisierte die Dame stilecht und gewandete sie in einen Kimono. Hobbyfotograf Gerhard Fengler fing das einmalige Motiv mit der Kamera ein. Der Hamburger Kunsthändler und Buchautor Dr. Karl Hennig rückte den Karesansui-Garten (»trockene Landschaft«) vom Typ der Bielefelder Anlage in einer Diaschau ins rechte Licht. Besucher wie der Kunstliebhaber Horst Krause umlagerten Anneliese Streits Ikebana-Stand, anderen gefielen Nicole und Elke Gruhns Acrylbilder mit pittoresken Japan-Motiven.
»Die Schönheit dieses Gartens ergreift mich stets aufs Neue«, gestand Prof. Takashi Hashimoto. Der Japaner, Präsident der Japanisch-Deutschen Gesellschaft Tochigi (Bielefelds Partnergesellschaft) überreicht heute in Bethel eine Geldspende. Für die soziale Arbeit - leider nicht für die seit drei Jahren heiß herbeigesehnte Besichtigungsbalustrade, die die Anlage an einer Seite einfassen soll.
»Wir verfügen bereits über einen kleinen Grundstock, brauchen aber insgesamt 80 000 Euro«, sagt Gisela Bremer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, und macht potentiellen Geldgebern aus der Wirtschaft den Mund wässerig: »Die DJG ist ein gemeinnütziger Verein, die Öffentlichkeitswirkung wäre groß, und Geschäftskontakte nach Japan sind keine Utopie - 200 bestehende Verbindungen in OWL sind der Beweis!«, versicherte Gisela Bremer. Spendenwillige kontaktieren sie unter 29 79 10.
Unterdessen baten Mami Busse, die stellvertretende DJG-Präsidentin, und Kimono-Spezialist Peter Kollotzeck zur Anprobe des traditionalen japanischen Kleidungsstück ins »Lindenhof«-Hotel. Mami Busse bedauerte mit einem Lächeln: »Deutsche Kleiderschränke sind einfach zu klein, als dass sie Kimonos angemessen Platz bieten könnten . . .«

Artikel vom 18.09.2006