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Weidenpavillon ist der Lieblingsplatz

Jochen-Klepper-Haus: eine Gartenanlage speziell für ältere Menschen


Schildesche (-er). Ein Garten ist in der Regel etwas fürs Auge, kann aber auch die anderen Sinne ansprechen. Die Anlage am Jochen-Klepper-Haus an der Rappoldstraße ist ganz bewusst auch auf Fühlen und Hören ausgerichtet. Und im nächsten Jahr werden sich die Bewohner nicht nur an den Blütenfarben, sondern auch an deren Duft erfreuen können.
Gerade demente ältere Menschen, so erklärt Pflegeleiterin Gudrun Neumann, haben sehr viel Freude am Gang durch den Garten, wenn dessen Anlage ihren Bedürfnissen entgegen kommt. Bewusst wurden deshalb Rundwege angelegt. Sie bieten auch Menschen mit Gehbehinderungen die bequeme Möglichkeit, die Anlage zu umrunden und zu durchqueren, führen am kleinen Hühnergehege entlang und kommen wieder zum Holzpavillon. Dort plätschert ein zweischaliger Brunnen, während wenige Meter entfernt ein Wasserlauf für eine angenehme Geräuschkulisse und Kühlung sorgt.
Zu einem Lieblingsplatz vieler der 109 Bewohner hat sich bereits der Weidenpavillon gemausert. Über eine kreisförmige gepflasterte Sitzfläche von fünf Metern Durchmesser wölbt sich ein grünes Dach aus kräftigen Weidenästen. Dieses werde im nächsten Jahr noch dichter, erklärt Gudrun Neumann. Vor allen an heißen Juli-Tagen, aber auch in der vergangenen Woche seien die Plätze unter dem grünen Gewölbe sehr begehrt gewesen. »Darinnen war immer eine angenehme Temperatur.«
Der neu gestaltete Garten, ist Gudrun Neumann sicher, bietet mehreres: Ruhe in den Randbereichen, Möglichkeiten zur Bewegung beim Spazieren über die Wege, Beschäftigung und Ablenkung bei Schauen (auch auf die Hühner) und Anregung für die Sinne und damit auch immer wieder für die Erinnerung.
Die offizielle Einweihung des Gartens, zu der Pastor Rolf Grefe am vergangenen Samstag eigens gekommen war, begann mit einem Kaffeetrinken im großen Saal. Auch solche Gelegenheiten sind Anlässe, ältere Menschen aus ihren Gedankengängen herauszuholen, ihnen Abwechslung zu bieten und zum Erleben von Gemeinschaft zu animieren.

Artikel vom 20.09.2006