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Kamper-Knaller zum 2:1 - »ein Traum comes true«

23 Jahre alter Armine zündet »Danish Dynamite« - Das ZDF lädt den Siegtorschützen ins Sportstudio ein

Bielefeld (WB). Als Jonas Kampers Freistoß im Bayern-Tor einschlug, explodierte in der SchücoArena »Danish Dynamite«. Hinterher zündete Arminias Siegtorschütze ein Verbal-Feuerwerk: »Unbelieveable! Ein Traum comes true«, denglischte der 23 Jahre alte Zugang von Bröndby IF. »Unglaublich, ein Traum wird wahr.« Mit dem Mann des Tages sprach Dirk Schuster.

Ihr erstes Tor für Bielefeld und dann gleich so ein wichtiges: Was haben Sie nach dem Treffer gefühlt, Herr Kamper?Jonas Kamper: Erst habe ich gar nicht geglaubt, dass der Ball reingeht. Als er im Tor zappelte, war ich nur happy. Nach dem Abpfiff habe ich nach meiner Familie Ausschau gehalten, sie in dem Trubel aber leider nicht gefunden.

Es sah aus, als wollte Böhme den Freistoß ausführen. Wieso schossen Sie, nicht er?Kamper: Jörg hatte in der ersten Halbzeit einen fantastischen Freistoß auf Artur Wichniarek geschlagen, der uns das 1:1 brachte. In der Szene vor dem 2:1 habe ich zu ihm gesagt: Jörg, jetzt lass mich schießen. Ich schätze, ich bin ihm ein Bierchen schuldig.

Auch Thomas von Heesen hat von außen eingewirkt und gesagt, Sie sollten die Verantwortung übernehmen.Kamper: Ja, das stimmt. Der Trainer glaubt an mich. Ich bin glücklich, dass ich dieses Vertrauen rechtfertigen konnte. Der Druck auf ihn und das Team ist jetzt nicht mehr so groß. Wir sind auf dem richtigen Weg.

Wie hat Thomas von Heesen versucht, nach dem Pokal-Aus auf die Mannschaft einzuwirken?Kamper: Er hat uns versichert, dass er an uns glaubt. Der Trainer hat genau die richtigen Worte gefunden, um uns auf das Spiel vorzubereiten. Er hat uns exzellent eingestellt. Mit dem Sieg haben wir etwas davon zurückgezahlt. Ich denke, die Mannschaft widmet den Erfolg dem Trainer.

Zu Beginn hatte es überhaupt nicht nach einem Arminia-Erfolg ausgesehen. Woran lag's?Kamper: Wir hatten uns vorgenommen, die Fans für die schlechte Pokalleistung zu versöhnen. Aber wir haben viel zu tief gestanden. Nach dem Ausgleich lief's besser. Arminia ist zwar keine Meistermannschaft, aber wir hatten mehr Chancen als die Bayern und haben verdient gewonnen.

Kurz vor Schluss luden Sie mit einem Foul am eigenen Strafraum Bayern zu einer Chance ein. Hatten Sie keine Angst, dass der Ausgleich fallen könnte?Kamper: Und wie. Ich habe nur gehofft: Bitte, macht diesen Ball nicht rein. Ich wäre tieftraurig gewesen. Aber ich war mit meiner Kraft einfach am Ende. Zum Glück ist es gut gegangen.

Artikel vom 18.09.2006