18.09.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schadensersatz vom Land

Polizei-Pannen bei der Suche nach Stephanie


Dresden (dpa). Die Eltern der entführten und sexuell missbrauchten Stephanie aus Dresden verlangen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins »Focus« vom Land Sachsen Schadensersatz und Schmerzensgeld in Höhe von 875 000 Euro. Mutter und Vater der 14-Jährigen werfen der Polizei schwere Ermittlungspannen vor, durch die sich das Leid ihrer Tochter unnötig verlängert habe.
Die Polizei hatte Ermittlungsfehler eingeräumt. So war der einschlägig vorbestrafte Tatverdächtige bei einer Computerabfrage noch unter seiner früheren Adresse registriert und deshalb nicht ins Visier der Kriminalisten geraten - nach Darstellung der Polizei ein »Recherchefehler«. Auch das Vorgehen beim Befreien des Kindes löste Erstaunen aus. Als Beamte an der Tür des Geiselnehmers klingelten und ihnen nicht geöffnet wurde, forderten sie statt eines Spezialkommandos einen Schlüsseldienst an. Stephanie war in dieser Situation noch mehrere Minuten mit dem Täter allein.
Stephanie war am 11. Januar 2006 entführt worden und 36 Tage in der Gewalt eines vorbestraften Sexualstraftäters.

Artikel vom 18.09.2006