»Stiller Star« vom Hakenort gehört zu Weltmarktführern
Fischer & Krecke bat internationale Kunden zur Hausmesse
Von Michael Schläger Bielefeld (WB). Das Bielefelder Traditionsunternehmen Fischer & Krecke gehört zu den Weltmarktführern bei der Produktion von Flexodruckmaschinen. Zum »Open House«, der Hausmesse der Firma, kamen in dieser Woche Kunden aus aller Welt.
»Hidden Champions« heißen in der Wirtschaft die stillen Stars. Meist sind es mittelständisch geprägte Unternehmen, die es in ihrem Metier bis zur Marktführerschaft bringen, gleichzeitig aber der breiten Öffentlichkeit nur wenig bekannt sind. Das trifft auch auf Fischer & Krecke zu. Wer hierzulande morgens den Kaffee aufbrüht und sich abends zum Fernsehen Kartoffelchips gönnt, kann fast sicher sein, dass die Kaffee- oder Chipsverpackungen auf einer Flexodruckmaschine bedruckt wurden, die am Hakenort in Bielefeld entstanden ist. Zu den Spitzenanbietern solcher Maschinen zählt Fischer & Krecke nicht nur in Deutschland. »Wir exportieren in alle Welt«, sagt Gesellschafter Dietrich B. Grautoff. Die Exportquote des Unternehmens liege bei 85 Prozent. In jüngster Zeit sind es vor allem osteuropäische Kunden, die dem mehr als 125 Jahre alten Unternehmen volle Auftragsbücher bescheren. Aber auch in den USA oder Australien stehen die Maschinen »made in Bielefeld«. Ein »hidden Champion« wie Fischer & Krecke setzt auf qualifiziertes Personal und eine enge Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen. 380 Beschäftigte zählt der Maschinenbauer zurzeit; 32 Auszubildende sind im Unternehmen. Ihnen soll nach der Lehre eine Anschlussperspektive geboten werden. Wer in der Firma tätig ist, muss reisefreudig sein. Die Mitarbeiter bauen die Maschinen in aller Welt auf. Weltweit gespannt ist auch das Servicenetz. Diese Kundennähe schätzen die Auftraggeber, die Fischer & Krecke jährlich einen Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro bescheren. Das »Open House« war gut besucht. PR-Manager Werner Fasse betont, dass es zu einer festen Einrichtung werden solle. Daneben sind die Druckmesse »Drupa« und die Kunststoffmesse »K« in Düsseldorf die wichtigsten Foren, auf denen das Unternehmen immer wieder Neuerungen vorstellt. »Flexpress 6S« heißt die Innovation, die bei der Hausmesse vorgestellt wurde. Bei ihr handelt es sich um eine kompakte Hochleistungsmaschine mit breitem Leistungspotenzial. Zu bestaunen war auch der Rohbau einer »Weltrekordmaschine«, die es beim Druck auf eine maximale mechanische Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Minute bringt. Aus dem Familienunternehmen, das an der Jöllenbecker Straße und später an der Apfelstraße Letternsetzmaschinen, Pressen und Beutelmaschinen fertigte, ist inzwischen ein weltweit tätiger Maschinenlieferant für die verpackende Industrie geworden. Trotz des globalen Anspruchs bleibt es dem Standort Bielefeld treu. »Hier können wir Spitzenleistungen erbringen«, sagt Grautoff.
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