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Zur Sache

Das Bild ist kompliziert. Seit Jahren nicht mehr war die Stimmung in der Industrie so gut wie im Sommer 2006. Endlich folgen dem Optimismus auch Zahlen. Dabei dürfen boomender Export und nachziehende Binnenkonjunktur über grundlegende Veränderungen am Standort Bielefeld nicht hinwegtäuschen. Die Stadt hat ihre Rolle als regionaler Arbeitgeber mit Industrieunternehmen von Weltrang längst eingebüßt. Zu viele Firmen sind weg. Zu viele Stellen auch. So sehr der Boom der Zeitarbeit-Branche (14 000 in OWL) freut, muss er doch eine massive Warnung sein. Dienstleistung ist kein Allheilmittel. Ausbildung und Facharbeitertum müssen auch in Zukunft zusammen mit offensiver Ansiedlungspolitik und höchst effizienter Bestandspflege in der Industrie dafür sorgen, dass nach dem Ableben von Leinenstadt und Fahrradstadt irgendwann der Stellenabbau zum Stillstand kommt. Michael Diekmann

Artikel vom 16.09.2006