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Ekelfleisch
in Bünde
entdeckt

Staatsanwalt ermittelt

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bünde (WB). Bei landesweiten Sonderkontrollen in Kühlhäusern haben Veterinäre bei einem Fruchthandel in Bünde (Kreis Herford) Gammelfleisch entdeckt.

Die Ware, unter anderem türkische Frikadellen, Wurst und Hähnchenprodukte, lagerten in einem Kühlhaus neben Fleisch, das für asiatische Restaurants bestimmt war. Nach Angaben des NRW-Umweltministeriums handelt es sich um 1,2 Tonnen, die vernichtet werden sollen. Der Kreis Herford, der Anzeige gegen den Betreiber des Kühlhauses wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz erstattete, geht von einer geringeren Menge aus. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt, ob es sich um eine Ordnungswidrigkeit oder eine Straftat handelt.
Der 38 Jahre alte Inhaber des Fruchthandels bestätige am Freitagabend, dass er Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum gelagert hat. Die Ware stamme aus seinem Einzelhandelsgeschäft. Er habe aber bereits vor zwei Jahren den Fleischverkauf aufgegeben. »Ich hätte die Sachen gleich wegwerfen sollen. Diesen Vorworf muss ich mir gefallen lassen«, sagte der Firmeninhaber dieser Zeitung.
Nach Angaben des Ministeriums wurden bei den Sonderkontrollen in dieser Woche auch überlagerte Ware in Mönchengladbach (1,9 Tonnen) und im Rhein-Erft-Kreis (vier Tonnen) entdeckt. In allen Fällen werde noch ermittelt, ob von der überlagerten Ware etwas in den Handel gebracht wurde. Neben Fleisch und Wurstwaren seien auch Obst und Gemüse sowie Teigwaren mit abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdaten gefunden worden. In vielen Fällen seien beim Fleisch Frostbrand sowie eine falsche Kennzeichnung festgestellt worden.

Artikel vom 16.09.2006