Von Stefanie Westing Eckardtsheim (WB). Nicht nur das Innere des Gebäudes ist neu, sondern nun auch der Name: Das bisherige Haus Kuhlo in Eckardtsheim heißt neuerdings »Gemeindehaus Amos«. Darauf einigte sich der Gemeindebeirat, .
Wie Pfarrer Bertold Becker am Freitag auf Anfrage bestätigte, sprach sich die »ganz große Mehrheit« für die Bezeichnung »Amos« aus. Dieser Entscheidung muss nun der Vorstand der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel noch zustimmen. Mit dem ursprünglichen Namensgeber, Pastor Johannes Kuhlo, war vor allem die Bläserarbeit eng verknüpft. Bislang beherbergte das Gebäude tatsächlich vorwiegend die auf diesem Gebiet Aktiven der Gemeinde. Seit dem Umbau allerdings finden viele andere Gruppen dort ihren Platz. »Mit der neuen Nutzung beginnt eine neue Geschichte«, begründete Becker das »Nein« zu »Kuhlo«. Darüber hinaus habe sich Kuhlo, der in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden wäre, gegen Ende seines Lebens vom Nationalsozialismus angesprochen gefühlt. Dies allein sei kein Argument für die Umbenennung gewesen, denn natürlich hätte man die Tatsache auch als Mahnung verstehen können, damit so etwas nie wieder passiert, argumentierte Becker. Trotzdem entschied sich der Gemeindebeirat, dem Vertreter aller Gruppen und Kreise der Gemeinde angehören, für den neuen Namen. Neben »Amos«, dem biblischen Propheten, standen »Nagah«, was so viel bedeutet wie »leuchten, strahlen«, »Noam« (»Freundlichkeit, Wärme«) und »Hadar« (»Schönheit«) zur Debatte. »Amos« bot sich dabei im wahrsten Sinne des Wortes aus nahe liegenden Gründen an, denn der erste sozialkritische Prophet der Bibel kam aus Thekoa. Ein Festsaal mit eben diesem Namen befindet sich in Eckardtsheim gleich in Sichtweite des neuen Gemeindehauses. Apropos Gemeindehaus: Der Bezirksausschuss hat sich bewusst gegen die Bezeichnung »Gemeindezentum Amos« entschieden. Auf der einen Seite weil ein Haus gemütlicher, wohnlicher, nach Heimat und Wärme klingt, andererseits weil das Zentrum einer Gemeinde nicht unbedingt mit einem Gebäude identisch ist.
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