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Sanierungsbedarf für
das FZZ wird ermittelt

Lidl will keine Filiale mehr in Baumheide bauen

Baumheide (bp). Der Discounter Lidl plant nicht mehr, am Rabenhof in Baumheide einen weiteren Einkaufsmarkt zu bauen. Die Stadt wollte 7000 Quadratmeter des Grundstücks verkaufen, auf dem das Freizeitzentrum (FZZ) steht, und vom Erlös auf den verbleibenden 3000 Quadratmetern einen FZZ-Neubau errichten.

Jetzt soll auf Antrag der Grünen ermittelt werden, wie hoch der Instandsetzungsbedarf für das 30 Jahre alt FZZ sein würde. Vor einem knappen Jahr hatte Gregor Moss als zuständiger Beigeordneter noch erklärt: »Wir müssen irgendwann in das FZZ richtig viel Geld reinstecken oder das Haus dicht machen.« Der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) schiebt einen Investitionsstau in Höhe von 150 Millionen Euro vor sich her.
Klaus Rees, Ratsmitglied der Grünen, der den Antrag auf Kostenermittlung gestellt hat, wies darauf hin, dass das FZZ nach energetischen Gesichtspunkten saniert werden müsse: »Die Nebenkosten steigen und steigen. Als das Haus gebaut wurde, hat man daran noch nicht gedacht.« Solle eine Sanierung zu teuer sein, könne er sich, so Rees, auch einen Neubau »in Absprache mit Betreiber und der Projektkonferenz Baumheide« vorstellen. Unter einer Bedingung, sagte Rees: »Das Grundstück wie es heute ist, muss dem FZZ erhalten bleiben.«
Michael Seibt von der Freien Scholle, die Mitbegründerin der Projektkonferenz Baumheide war, betont, der Betreiber (die Freizeit- und Bürgerzentren Bielefeld GmbH), die Initiative »Besser Leben und Wohnen in Baumheide« und die Projektkonferenz seien nach wie vor bereit, an einer Lösung mitzuarbeiten, die die sozialen Funktionen des Hauses für den Stadtteil in vollem Umfang erhalte. Eine Arbeitsgemeinschaft hatte sich bereits im Hinblick auf einen möglichen Neubau mit dem Raumprogramm auseinander gesetzt. Das Ergebnis: Alle heute angebotenen Leistungen von der Stadtteilbibliothek bis zur Kinderarztpraxis müssen erhalten bleiben. Der ISB setzt sich nach Absage des Discounters mit dem Weiterbetrieb des FZZ auseinander. Bis November soll eine Kostenannahme vorliegen, die beinhaltet, was alles gemacht werden müsste. Seibts Wunsch: »Darin muss auch klar gemacht werden, was an Instandsetzung sofort gemacht werden muss und was unter Umständen Zeit hätte.«

Artikel vom 16.09.2006