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Schwarzarbeit bei Arbeitsbehörde


Von Hubertus Hartmann
Paderborn (WB). Möbelschleppen ist ein schweißtreibender Job, nichts für Büromenschen. Verständlich, dass die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (Arge) in Paderborn ihren Umzug in ein anderes Gebäude nicht selbst erledigen mochten. Dass am Freitag in der Behörde zur Vermittlung und Betreuung von Arbeitslosen aber ausgerechnet Schwarzarbeiter Schreibtische und Aktenschränke schleppten, ist schon pikant.
In einer »beschränkten Ausschreibung« hatte die Arbeitsagentur mehrere Umzugsunternehmen zur Angebotsabgabe aufgefordert. Der Billigste bekam den Zuschlag für die etwa 8000 Euro teure Aktion. »Ich kann ja nicht jedem Unternehmen misstrauen und gehe davon aus, dass jemand, der uns seine Leistungen anbietet, auch ordnungsgemäß arbeitet«, wäscht die stellvertretende Arge-Geschäftsführerin Susanne Niggemeier ihre Hände in Unschuld.
Ihre Kollegen vom Zoll waren weniger gutgläubig. Mit fünf Streifenwagen tauchten die Schwarzarbeitsfahnder am Freitag unangemeldet bei der Arge auf und überprüften die Beschäftigten des Umzugsunternehmens. Resultat: Bei drei Möbelpackern handelt es sich um Arbeitslose, die sich offenbar illegal etwas dazu verdienten, einer ist Schüler, der den Unterricht schwänzte.

Artikel vom 16.09.2006