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Schlagfertigkeit Udes
lockt die Wetter an

173. Oktoberfest in München dauert zwei Tage länger

München (dpa). Blauer Himmel, strahlende Sonne - das Wetter weckt Hoffnungen auf einen Bilderbuchstart des 173. Oktoberfests in München.
»Ozapft is« heißt es an diesem Samstag in München. Danach werden an den 18 Festtagen die Maßkrüge wieder millionenfach gestemmt. Foto: dpa

Eine »friedliche Wiesn und gutes Wetter« sind die Hauptwünsche von Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD). Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl meint, nach dem Papstbesuch in Bayern müsse »der Segen von oben« eigentlich da sein. Nach den Skandalen um Gammelfleisch kündigte die Wiesn-Chefin zudem strenge Kontrollen an. Die Lebensmittel würden in diesem Jahr besonders überwacht.
Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) wird an diesem Samstag um Punkt zwölf Uhr das erste Fass Bier anzapfen. Im Internet wird bereits auf sein Können gewettet. »Wie viele Schläge wird Münchens Oberbürgermeister brauchen?«, lautet die Frage auf Englisch beim internationalen Online-Wettanbieter Gamebookers, und auch der Wettanbieter www.myBet.com hat eine Wette eingestellt. Die meisten setzen darauf, dass Ude es erneut mit zwei Schlägen schafft. Im vergangenen Jahr hatte Ude erstmals mit nur zwei Schlägen den Wechsel ins Fass getrieben, um das Oktoberfest mit dem Ruf »Ozapft is« zu eröffnen. Zuvor hatte er stets drei Schläge gebraucht - auch wenn der dritte oft nur ein halber war. Die Wetteinnahmen bei Gamebrookers sollen als Spende an die Kinderfundstelle Oktoberfest des Bayerischen Roten Kreuzes gehen.
Wirte und Schausteller erwarten dieses Jahr ein besonders gutes Geschäft, weil das größte Volksfest der Welt zwei Tage länger dauert als sonst. Damit könnte die Rekordzahl von 6,1 Millionen Besuchern vom vergangenen Jahr übertroffen werden. Nach einem Stadtratsbeschluss darf die Wiesn um einen oder zwei Tage verlängert werden, wenn der Feiertag 3. Oktober auf einen Montag oder Dienstag nach dem eigentlichen Schlusssonntag fällt. An den 18 Festtagen werden voraussichtlich sechs Millionen Maß Bier durch durstige Kehlen rinnen, auch wenn die Besucher für die Maß mit maximal 7,50 Euro deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen.
Für Ärger sorgen bei den Wirten Geschäftemacher, die Reservierungen für Festzelte im Internet versteigern -Ê zum Teil für mehrere Hundert Euro. Die Wirte selbst verlangen bei einer Reservierung den Kauf eines Verzehrgutscheins in Höhe von rund 25 Euro pro Person.
Diesen Preis schlagen die Internet-Händler zumeist noch auf den Auktionspreis drauf. »Für mich ist das eine absolute Sauerei«, empört sich Wirte-Sprecher Toni Roiderer.
www.oktoberfest.de

Artikel vom 16.09.2006