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Konjunktur in OWL

Leiharbeit boomt


Die Wirtschaft in der Region brummt, die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind prall gefüllt. Das ist eine wirklich gute - wenn auch erwartete - Nachricht, die die IHK Ostwestfalen am Freitag verbreitete. Nur die Beschäftigung zieht noch nicht im Gleichschritt zur konjunkturellen Datenlage mit. Das hat vielfältige Gründe.
Zum einen trauen viele Unternehmer »dem Braten Aufschwung« noch nicht so recht über den Weg. Sie fragen sich, was im nächsten Jahr passiert, wenn die Mehrwertsteuer auf die Rendite drückt, weil wir Verbraucher möglicherweise unsere wieder gewonnene Konsumlaune verlieren. Sie beklagen außerdem die nach wie vor hohen Lohnnebenkosten. Und ob sich an diesem Umstand tatsächlich so bald etwas ändert, darf bezweifelt werden. Und schließlich ärgern sie sich über den Kündigungsschutz. Er ist nicht selten ein Hindernis, zeitnah mit guten Auftragseingängen auch die Zahl der Mitarbeiter zu erhöhen.
Dabei ist genügend Arbeit vorhanden. Wie sonst ließe sich erklären, dass sich die Zahl der Leiharbeiter in sieben Jahren auf aktuell 14000 mehr als verdoppelt hat? Hauptsache Arbeit, mag man denken. Doch Vorsicht: Es darf keine Zweiklassengesellschaft entstehen. Edgar Fels

Artikel vom 16.09.2006