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Eine Lust für Last
James Last krönt sein Lebenswerk: Mit 77 Jahren noch einmal auf Mammut-Tour Halle. Er hat mehr Schallplatten verkauft als die Beatles oder Michael Jackson. Seine Musik wird in 150 Ländern dieser Erde gehört und 93 Prozent aller Deutschen ist sein Name ein Begriff: James Last. Der Dirigent in Weiß, der wohl erfolgreichste Bandleader und Vollblutmusiker, geht in seinem 78. Lebensjahr noch einmal auf Tour - »The Last Tour«. Und das darf durchaus wörtlich übersetzt werden. Es ist James Last letzte große Konzertreise, mit der er sein Lebenswerk krönen will. Am Sonntag, 29. Oktober, 20 Uhr gastiert er mit seinem Ochester im Haller Gerry Weber Stadion.
Komponieren, arrangieren, dirigieren - das hat den gebürtigen Bremer, der heute in Florida lebt, weltberühmt gemacht. Den Platz auf dem goldenen Thron der Unterhaltungsmusik macht James Last nicht einmal der 1980 verstorbene Orchesterleiter Bert Kaempfert (»Strangers in the Night«) streitig. Sein unverkennbarer Musikstil, seine einzigartige Karriere, seine Geradlinigkeit und vor allem seine unerschütterlich positive Einstellung zum Leben machten ihn zu einer Kultfigur. Sein Lebensmotto: »Musik kennt keine Grenzen, kein Alter. Musik spricht eine Sprache!« Wenn Kritiker seine Kompositionen als »Kitschsound« belächeln, so stört ihn das wenig. Glückliche Gesichter im Publikum, hat er einmal gesagt, seien ihm die beste Bestätigung seiner Arbeit.
Und auch wenn das schwierig werden dürfte: Als »lebende Legende« will James Last nicht von der Bühne abtreten. Deshalb hat er für den besonderen Anlass ein besonderes Programm in neuem Kleide, sprich: in komplett neuer technischer Produktion für Gäste und Fans vorbereitet. Fünf Wochen lang gibt er in den größten Hallen und Arenen, die Europa zu bieten hat, fast täglich ein dreistündiges Konzert. Vier Trucks und vier Luxus-Schlaf-Busse sorgen dafür, dass jeden Tag alles rechtzeitig am vorbestimmten Ort ist. Licht- und Tontechnik, Video, Pyro- und Show-Effekte - zum Abschluss wird das Beste gerade gut genug sein.
Mit rund 80 Menschen ist James Last unterwegs - eine Tourfamilie, auf die der Boss sich ganz verlassen kann und von der er sich gern »Hansi« nennen lässt. Sein Spitzname aus alten Zeiten ist ihm ohnehin lieber als all die anderen Beinamen, die ihm im Laufe seiner Karriere gegeben wurden. Was ist der »Gentleman of Music« oder »Mr. Happysound« ohne seine Helfer? Die Techniker und Betreuer, und allen voran das 40-köpfige legendäre Orchester, in dem auch diesmal wieder internationle Stars (u. a. Jan Oosthof, Bob Findley und Chuck Findley) vertreten sind?
Alle gemeinsam gestalten eine grandiose Abschiedsparty. »Natürlich ist das ein sehr schwerer Schritt für mich«, blickt James Last der Tournee mit gemischten Gefühlen entgegen. »Was ich mir von Herzen wünsche, würde es mir leichter machen: Wenn viele Menschen dabei sind und mich begleiten. Noch einmal zusammen richtig Spaß haben. Mein Publikum, mein Orchester, mein Team, meine Freunde und meine Fans. Alle, die mich in meinem Leben begleitet haben, und alle, die sich durch meine Musik haben begleiten lassen.«bec

Artikel vom 20.10.2006