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In Kassel soll es ruhiger werden

»documenta«-Leiter Roger-Martin Buergel stellt die nächste Schau vor


Kassel (dpa). Die nächste Kasseler Kunstausstellung »documenta« will einen ihrer Schwerpunkte auf Bildung und Vermittlung legen. »Es kann sein, dass man zeitgenössische Kunst nicht versteht. Das wollen wir ändern«, sagte der künstlerische Leiter der »documenta« 12, Roger-Martin Buergel, neun Monate vor Beginn der Ausstellung moderner Kunst in Kassel. Zudem solle die Schau ruhiger werden. »Ich will keine Kirmessituation. Die Leute sollen sich auch einmal auf ein Kunstwerk einlassen können«, sagte der 44-Jährige.
Inzwischen hätten alle etwa 100 ausgewählten Künstler ihre Einladung erhalten. »Der Korpus steht im Großen und Ganzen.« Viele der Künstler würden mehrere Werke zeigen, auch ältere. »Ich möchte ein paar historische neben den neuen, in Kassel entstandenen Stücken sehen, damit man die Biografie des Künstlers nachvollziehen kann«.
Buergel machte zugleich deutlich, was für einen Anspruch die documenta an sich selbst habe: »Wir sind die Ausstellung für zeitgenössische Kunst. Hier werden die Modelle erschaffen, die die nächsten 20, 30 Jahre den Kunstmarkt bestimmen. Wenn wir das nicht leisten, sind wir tot.«
Die »documenta« findet seit 1955 alle vier, mittlerweile alle fünf Jahre in Kassel statt und gilt als eine der bedeutendsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Während 100 Tagen werden mehrere hundert Kunstobjekte im Stadtgebiet gezeigt. Die Schau 2002 sahen 650000 Menschen.

Artikel vom 16.09.2006