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125-Kilo-Bombe von
Experten entschärft

Fund auf Poggenklas-Gelände - 17 Häuser evakuiert

Gütersloh (ei). Bei der systematischen Suche nach Blindgängern wurde Donnerstagmittag auf dem Poggenklas-Gelände an der Parkstraße eine 125 Kilogramm-Bombe aus dem 2. Weltkrieg gefunden und entschärft.

17 Häuser wurden während der Entschärfung durch Experten des Kampfmittelräumdienstes im Bereich Park-, Hoch- und Emilienstraße evakuiert. Rund 30 Menschen mussten ihre Häuser für etwa eine halbe Stunde verlassen, lediglich eine gehbehinderte Dame musste nach Angaben von Ordnungsamtsleiter Thomas Habig durch den Malteser Hilfsdienst betreut werden. »Viele waren ohnehin bei der Arbeit, daher erklärt sich die geringe Zahl der evakuierten Menschen«, erläuterte der Ordnungsamtschef nach der geglückten Entschärfung erleichtert gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Während einige Evakuierte die Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang nutzten, gingen andere Einkaufen.
»Das war meine Zweite«, sagte Karl-Heinz Clemens stolz. Er ist als Auszubildender beim Kampfmittelbeseitigungsdienst Westfalen-Lippe tätig. Der Azubi entschärfte am Donnerstagnachmittag die Bombe, die zuvor beim systematischen Absuchen des mehrere Tausend Quadratmeter großen Grundstückes in den Mittagsstunden gefunden worden war. »Ich begegne den Bomben mit Respekt, Angst habe ich bei meiner Arbeit aber nicht«, so der 45-Jährige, der zuvor bei der Katastrophenschutzzentralwerkstatt der Bezirksregierung beschäftigt war.
Fünf Polizeibeamte der Inspektion Gütersloh und zwei der britischen Militärpolizei sperrten den Bereich zwischen Brunnen- und Reckenberger Straße ab, als Clemens die in etwa 70 Zentimeter Tiefe liegende Bombe entschärfte. Die Militärpolizei war hinzugezogen worden, da auch die vier von britischen Militärangehörigen bewohnten Häuser an der Hochstraße geräumt werden mussten.
»Die Suche auf dem Gelände wurde nach der Auswertung von Luftbildern und einer Gefahrenanalyse durchgeführt«, erläuterte Technischer Einsatzleiter Reinhold Schmitz gestern. Mit Metalldetektoren hatten die Mitarbeiter ab Donnerstagmorgen das Grundstück abgesucht, bis eines der Geräte plötzlich Alarm schlug. Am Montag sollen noch weitere Untersuchungen auf dem Gelände durchgeführt werden, da durch die Entschärfung gestern nicht mehr alles erledigt werden konnte.
Die amerikanische Fliegerbombe, die im hiesigen Bereich recht häufig gefunden wird, wurde gestern zur Zerlegeanlage nach Ringelstein (Büren, Kreis Paderborn) transportiert.

Artikel vom 15.09.2006