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Thielen will nicht zum »alten Eisen« gehören

Verleihung des Carl-Bertelsmann-Preises 2006 - Top-Prominenz fehlte in diesem Jahr

Von Michael Delker (Text)
und Markus Poch (Fotos)
Gütersloh (WB). Das Licht der Öffentlichkeit scheut Reinhard Mohn bereits seit einigen Jahren. Eine der wenigen Veranstaltungen, die sich der 85-Jährige nicht entgehen lässt, ist die Verleihung des Carl-Bertelsmann-Preises.

Der Bertelsmann-Patriarch präsentierte sich in bester Verfassung. Hand in Hand mit Ehefrau Liz (in einem hellen Kostüm) schritt Reinhard Mohn die Treppen der Stadthalle hinab und verfolgte höchst interessiert den Festakt mit der Preisverleihung an Finnland. Wie aktuell das von der Bertelsmann-Stiftung gewählte Thema »Älter werden - aktiv bleiben, Beschäftigung in Wirtschaft und Gesellschaft« ist, untermauerte Dr. Gunter Thielen. Launig spannte der Bertelsmann-Chef den Bogen zu seiner eigenen Situation. »Ich bin 64 Jahre alt und voller Energie. Trotzdem gehöre ich zum Ýalten EisenÜ. So ein Unsinn«, erklärte Thielen und bewegte sich dann einen Schritt auf Reinhard Mohn zu. »Hier vorne sitzt einer, der ist schon Mitte 80 und arbeitet noch immer. Das ist gut für ihn und für die Gesellschaft«, meinte Thielen verschmitzt.
Bis auf EU-Kommissar Vladimir Spidla und den ehemaligen finnischen Ministerpräsidenten Esko Aho waren es in diesem Jahr nicht die ganz großen Namen, die die Bertelsmann-Stiftung in der Stadthalle begrüßen konnte. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hatte bereits im Vorfeld seine Teilnahme wegen des Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao abgesagt. Neben der lokalen und regionalen Prominenz zählten RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel, ZDF-Redaktionsleiter Klaus-Peter Siegloch sowie die Ex-Bundestagspräsidentin Prof. Rita Süssmuth zu den bekanntesten Köpfen. Dafür war der Festakt perfekt inszeniert. Unter den Titeln »Das System in der Krise«, »Neue Wurzeln für das System« sowie »Wurzeln und Stamm für das System« bot die Gruppe »art en vogue« unter der Leitung von Ingo Graupner eine dreiteilige Performance. Für die musikalische Untermalung sorgte unter der Leitung von Petra Manon Hirzel das Trio »Manon & Co.« mit Stücken von Vivaldi, Schubert und Händel. Wirtschaft

Artikel vom 15.09.2006