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Müdes Derby: Nicht mal ein »Elfer« führt zum Tor

Fußball-Bezirksliga: Beverungen - Borgholz 0:0

Von Michael Risse
Beverungen (WB). »Man sollte jedem Zuschauer das Geld zurückgeben«, sagte Burkhard Sturm. Der Trainer des SV Borgholz/Natzungen war ratlos nachdem das Bezirksligaspiel beim VfB Beverungen mit einem mageren 0:0 endete.

»Das war Kreisliganiveau. Keine Laufbereitschaft, keine Aktion. Ich habe keine Erklärung. Dies ist ein Derby. Da muss ich heiß sein wenn ich gewinnen will«, ärgerte sich SV-Coach Burkhard Sturm.
Zum Auftakt versuchte sich Christian Klein mit einem Schuss aus der Ferne (2.) und gegenüber prüfte Andre Sima den VfB-Keeper Rafael Brzezina. Der Schreck fuhr den Beverungern durch die Glieder, als Kerim Eski mit einer Knieverletzung raus musste. Am Ende war es harmloser als befürchtet. »Das ist das einzig positive an diesem Tag«, sagte Teamkollege Stefan Suermann später.
Auf dem Rasen tat sich wenig. Ein Freistoß von VfB-Akteur Christian Multhaupt (18.) wurde von Keeper Johannes Rudolph abgewehrt. Ein 25-Meter-Schuss des Borgholzers Sebastian Oberhoff verfehlte das obere Toreck. Ein Lattenschuss von Stefan Disse nach Kombination mit Matthias Filker war ein Glanzpunkt einer ersten Halbzeit, die ein Zuschauer als »müden Kick« bezeichnete.
Der Höhepunkt war die 37. Minute. VfB-Angreifer Mathias Schubert enteilte seinem Gegner, drängte in den Strafraum. Torhüter Johannes Rudolph näherte sich dem Stürmer, der zu Boden ging. In der Champions League sah der Hamburger Keeper Sascha Kirschstein in einer ähnlichen Szene die rote Karte. In Beverungen gab Schiedsrichter Sebastian Lüthen (TSV Wewer) Gelb und Elfmeter. Michael Scholz scheiterte an Johannes Rudolph.
Glück hatte auch Timo Domaß. Er schubste seinen Gegner weg, als das Spiel unterbrochen war und sah nur die gelbe Karte (51.). Almir Brulic forderte von seinen Beverunger Mitspielern mehr Einsatz, aber stattdessen kam Borgholz zu Torchancen. Nach einer Lütkemeyer-Flanke traf Marcel Oestreich per Kopf den Torhüter (66.). Andre Sima scheiterte per Kopf nach Zuspiel von Stefan Disse (67.). Disse hatte noch zwei gute Aktionen aber es blieb torlos und die Zeit lief davon. Der VfB hatte seine erste Torchance in Halbzeit zwei in Minute 85 mit einem Schuss von Michael Stender. Kurz nachdem Wolfgang Lütkemeyer die letzte Torchance in den Himmel gejagt hatte (94.), war dann endlich Schluss.»Das war viel schlechter als vergangene Woche, viel Unruhe drin. Im Sturm funktioniert es überhaupt nicht. Dort müssen wir umbauen«, erklärte VfB-Coach Waldemar Pasternok. Er hat aber keinen anderen Stürmer auf der Bank und sagt: »Was soll ich machen? Soll ich Mathias Schubert nach Hause schicken? Er ist einer, der überhaupt nicht läuft. Bekommt er den Ball in den Fuß gespielt, ist es gut. Aber so einfach ist es nicht. Er meint, er sei noch in der Kreisliga A.« Pasternoks Fazit: »Es wird von Spiel zu Spiel schwerer. Wir stehen immer mehr mit dem Rücken zur Wand.«
»Gegen so eine biedere Truppe musst du einfach drei Punkte holen«, erklärte Burkhard Sturm und betonte: »Fußball ist ein Laufspiel. Ich muss mich ohne Ball bewegen, sonst kann ich keine Bälle kriegen. In der ersten Halbzeit war es Standfußball.«
VfB Beverungen: Brzezina - Möhring, Multhaupt, M.Scholz, Domaß, Klein, Eski (15. Geringswald), Brulic, Schubert (89. Reinus), Suermann, V.Scholz (79. Stender).
SV Borgholz/N.: Rudolph - P.Oestreich, Redecker, Oberhoff, Filker, Disse, Lotze (88. Bröker), Vornholt, M.Oestreich, Lütkemeyer,Sima.

Artikel vom 18.09.2006