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Ohne Stress
in die Schule

Kreis Lippe stellt Pilotprojekt vor

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Bei der Entscheidung für die richtige Schule brauchen Kinder so früh wie möglich die richtige Weichenstellung. Darin waren sich auch alle Beteiligten bei der Vorstellung von »Abakus« im Kreishaus einig.

»Abakus« ist ein Kindergartenprojekt im Rahmen des Demografieprojekts »Lippe 2020 - Gemeinsam in die Zukunft«, das Kindern den Übergang vom Kindergarten in die Schule so leicht wie möglich machen soll. Die Arbeitsbedingungen für Erzieher, Lehrer und damit auch für die Kinder würden jedoch zunehmend schlechter, sagte Bärbel Happ, Leiterin des Kindergartens »Abakus« in Wendlinghausen. »Weniger Geld, immer mehr Kinder und somit immer größere Gruppen«, brachte sie die Situation bei der Vorstellung des von ihr mitentwickelten Konzepts auf den Punkt. Landrat Friedel Heuwinkel unterstrich dann auch: »Die Kinder von heute sind unsere Zukunft von morgen«, und wies damit auf die Wichtigkeit bestmöglicher Förderung von Kindern hin, die bereits im Kindergarten ansetzen müsse.
In einem Zeitraum von drei Jahren werden die Kinder in der Kindertagesstätte »Abakus« schrittweise und kontinuierlich auf die Schule vorbereitet. Besonders wichtig ist Bärbel Happ, dass auch die Eltern aktiv an der Förderung ihrer Kinder teilnehmen und die Arbeit der Erzieher unterstützen. Besonders die dreigleisige Struktur des Projekts eröffne neue Möglichkeiten in der Arbeit mit Kindern. So sehe das erste Kindergartenjahr eine intensive Eingliederungsphase vor, in der die Kinder ihr neues Umfeld kennen lernen würden. Bereits hier hätten die Erzieher erste Förderbedarfe und -möglichkeiten individuell festgestellt. Im zweiten Jahr intensiviere die Einrichtung die jeweiligen Stärken in Projektarbeit, Schwächen würden so abgebaut. In der letzten Phase würden Kinder und Gruppenleiter dann noch einmal verstärkt auf den Übergang zur Schule hinarbeiten. Soziale Kompetenz, interkulturelle Erziehung oder Medien seien nur einige Aspekte, die den künftigen »I-Männchen« vermittelt würden.
»Nach dreijähriger Kindergartenzeit liegt schließlich ein schriftliches Gesamtbild jedes einzelnen Kindes vor«, erläuterte Bärbel Happ. Dies sei auch für die Schulen von Vorteil, denn so könnten sie sich schon vorab ein Bild ihrer neuen Schüler machen. Ziel des Kreises Lippe ist es nun, möglichst viele Gemeinden für das Projekt zu gewinnen. Entsprechende Schulungen und ein auf jede Einrichtung zugeschnittenes Programm sind vorgesehen. Weitere Infos erteilen Bärbel Happ unter %  0 52 65 / 89 46 oder Ilse-Marie Sprute Reineke vom Kreises Lippe: %  0 52 31 / 62-4390.

Artikel vom 15.09.2006