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Mit dem Ostwind
zum Angriff blasen

Bernd Korzynietz' Einsatz gegen Bayern ist fraglich

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Den Bayern soll morgen ein rauer Ostwind entgegen blasen. Denn pünktlich zum Heimspiel gegen den Rekordmeister ist aus der Osttribüne in der SchücoArena ein nahezu reiner Stehplatzblock geworden. Die Bielefelder Arminen bauen im Spiel gegen den Rekordmeister auf die geballte Stimmkraft ihrer Anhänger.

»Ich kann die Enttäuschung unserer Fans nach dem Ausscheiden im Pokal verstehen. Aber dass niedrigklassige Mannschaften höherklassige besiegen, macht den Reiz des Pokalwettbewerbs aus. Es ist immer nur dann schlimm, wenn es einen selbst erwischt«, sagt Thomas von Heesen. Vor dem Bundesliga-Hit hofft der Trainer, dass der Arminia-Anhang den Pokal-Verlierern verziehen hat und versichert: »Wir alle haben uns kritisch hinterfragt.«
Gegenüber der Pokalpartie in Pfullendorf wird von Heesen personelle Änderungen vornehmen. Im Angriff darf neben Christian Eigler nicht Ioannis Masmanidis, sondern Artur Wichniarek spielen. Der Pole hat seine muskulären Probleme endlich überwunden. »Die Beiden haben permanent zusammen trainiert. Sie bekommen unser Vertrauen«, legt sich von Heesen fest.
Möglich, dass auch Markus Bollmann von Beginn an zum Einsatz und so zu seinem Debüt in der 1. Liga kommt. Allerdings nicht wie in Pfullendorf für den verletzten Tobias Rau notgedrungen als linker, sondern als rechter Verteidiger. Denn Bernd Korzynietz hat sich im Training den Fuß verdreht, sein Einsatz ist fraglich. Fest steht hingegen, dass Markus Schuler nach abgesessener Pokalsperre wie gewohnt links verteidigt.
Chancen auf einen Starteinsatz wurden auch Marcel Ndjeng eingeräumt. Da sich der Mittelfeldspieler aber am Knöchel verletzte und darum gestern nicht trainieren konnte, steht auch sein Einsatz auf der Kippe.
Wem auch immer Thomas von Heesen für die Partie gegen die nationale Nummer 1 das Vertrauen schenkt: »Entscheidend«, sagt der Trainer, »wird sein, ob unsere subtile Unsicherheit bis Samstag verschwunden ist.« Denn spurlos sind die zehn sieglosen Spiele in Serie an den Arminen nicht vorbei gegangen.
Jonas Kamper, dem Trainer von Heesen attestiert, gestern klasse trainiert zu haben, ist der Meinung: »Unsere Ausbeute entspricht nicht dem Aufwand, den wir betrieben haben. Wir hätten mehr als einen Punkt aus drei Spielen verdient gehabt.« Der dänische Flügelspieler ist jedenfalls zuversichtlich, dass es gegen Bayern mit dem ersten Saisonerfolg klappt. Einen Sieg kann Thomas von Heesen zwar nicht versprechen. Doch der Trainer versichert: »Die Mannschaft weiß, wie sie nach dem schwachen Pokalspiel zu reagieren hat.«

Artikel vom 15.09.2006