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Pharma-Riese
streicht 6000 Jobs

Schering-Chefs erhalten Millionen

Der neue Vorstandschef von Bayer Schering Arthur Higgins. Foto: Reuters
Berlin (dpa). Der neue deutsche Pharma-Marktführer Bayer Schering setzt auf eine rasche Zusammenführung des gemeinsamen Geschäfts. Der neue Vorstandschef Arthur Higgins (50) sagte gestern nach der Amtsübernahme in Berlin: »Die Integration hat höchste Priorität.« Er bekräftigte, der vorgesehene Abbau von weltweit 6000 Stellen werde »auf faire und sozialverträgliche Weise« erfolgen. Dabei gelte es, unnötige Strukturen abzubauen. Eine außerordentliche Hauptversammlung des Pharmaspezialisten Schering hatte am Mittwochabend nach 155 Jahren Eigenständigkeit die Übernahme durch Bayer und die Fusion zur »Bayer Schering Pharma AG« besiegelt.
Higgins will von 2009 an jährlich 700 Millionen Euro einsparen. Mittelfristig solle Bayer Schering Pharma (Jahresumsatz derzeit rund neun Milliarden Euro) kräftig wachsen und »langfristig neue Arbeitsplätze schaffen«. Bayer hatte sich vor einem halben Jahr mit einem 17-Milliarden-Euro-Gebot in einem Übernahmepoker um Schering gegen den Rivalen Merck durchgesetzt. Die Leverkusener halten inzwischen mehr als 95 Prozent der Anteile. Nach Angaben des ausgeschiedenen Schering-Vorstands ist »kurzfristig« mit einem Vorstoß von Bayer zu rechnen, auch die letzten freien Aktionäre gegen Abfindungszahlung herauszudrängen. Hubertus Erlen und drei weitere vorzeitig ausscheidende Schering-Vorstände bekommen nach Angaben des bisherigen Aufsichtsratschefs Giuseppe Vita zusammen eine Abfindung von 24 Millionen Euro.

Artikel vom 15.09.2006