Junger Fan ist stolz auf sein Kinderzimmer in den Farben schwarz-weiß-blau
Von Jürgen Rahe und Carsten Borgmeier (Foto) Bielefeld (WB). Beim Anblick des Kinderzimmers von Lucas Röhrmann wird manch ein Arminenfan regelrecht feuchte Augen bekommen: In seinem 16 Quadratmeter großen Zimmer ist alles stilecht im DSC-Look eingerichtet. »Arminia ist meine große Fußball-Leidenschaft«, sagt der Junge. »Gegen die Bayern muss unbedingt ein Sieg her. Ich drücke die Daumen und tippe auf einen 2:1-Erfolg.«
Bei diesen Worten ihres Sohnes schmunzelt die Mama, Regina Röhrmann. Sie hatte sich vor knapp drei Wochen in aller Frühe an der DSC-Geschäftsstelle angestellt, um zwei Eintrittskarten für das Bundesliga-Spitzenspiel Arminia gegen den Rekordmeister FC Bayern München zu ergattern. »Es sollte eigentlich eine Geburtstagsüberraschung für unseren Lucas werden«, sagt die 36-Jährige aus Senne. »An diesem Samstag nämlich feiert Lucas seinen neunten Geburtstag.« Regina Röhrmann war mit Klappstuhl, Teekanne und einem guten Buch angerückt. Beim Warten verriet die gebürtige Amerikanerin, die es der Liebe wegen vor zehn Jahren in die Teutostadt verschlug, dass Lucas eine große Leidenschaft hat, die da heißt: Arminia Bielefeld. Sein in den Farben schwarz-weiß-blau gestrichenes Kinderzimmer müsse man einfach gesehen haben, um diese Leidenschaft zu verstehen. In der Tat: Arminia geht Lucas, der in Bielefeld die private evangelikale Bekenntnisschule, die Georg-Müller-Schule, besucht, über alles. Legt sich der Filius abends zum Schlafen ins Bett, dann tut er das nicht selten im Patrick-Owomoyela-Trikot mit der Rückennummer 22 hinten drauf. Lucas: »Patrick war für Arminia ein toller Fußballspieler. Schade, dass er in der vorigen Saison zu Werder Bremen gegangen ist. Ich mag ihn trotzdem nach wie vor sehr.« Bettwäsche und Schlafanzug müssen ja regelmäßig gewechselt werden. Aber Ersatz hat Lucas reichlich. Ob Mathias-Hain-Trikot oder Sibusiso-Zuma-Leibchen - Lucac mag die DSC-Profis alle. Das schwarz-weiß-blaue »Heiligtum« in Lucas Zimmer reicht von der originalen DSC-Uhr über die riesige Autogrammtafel bis hin zum sattgrünen Rasenteppich der Schüco-Arena. Und als Lichtspender dienen keine Lampen, sondern durchsichtige kleine runde Fußbälle, unter denen der Junge stets die neuesten DSC-Nachrichten regelrecht verschlingt. Das DSC-Fieber hat sich - wie könnte es anders sein - quasi vom Vater, Diplomkaufmann Dietmar Röhrmann (39), auf Lucas übertragen. Seitdem die beiden erstmals gemeinsam bei der Arminia zu Gast waren, lässt der Sohn einfach nicht mehr locker. Klar, dass Vater und Sohn auch heute Nachmittag zusammen die »Blauen« gegen den FC Bayern München vom Stadion-Familienblock aus zum Sieg anfeuern wollen. Frage an Lucas, der später einmal - natürlich - Fußballprofi werden möchte, was er DSC-Cheftrainer Thomas von Heesen zum Spiel gegen die Bayern raten würde. »Bessere Pässe als zuletzt schlagen und die längere Ruhepause in die Waagschale werfen. Schließlich mussten die Bayern ja in der Woche in der Champions League ran - und da sollten die Arminen von der Kondition her einen Vorteil haben, den sie hoffentlich auch ausnutzen werden.« Während Vater und Sohn also dem DSC live im Stadion die Daumen drücken, hat die Mama heute im Hause viel zu tun. Sie bereitet die zünftige Geburtstagsfeier vor, auf die sich auch Lucas' Geschwister Anna Carina (11), Sofia (5) und Luis (3) freuen. »Wenn meine beiden Männer zurückkommen, möchte ich schließlich in fröhliche Gesichter blicken«, sagt die auf ihre Kinder stolze Mama. »Und bei einem DSC-Sieg über die großen Bayern lässt es sich natürlich noch mal so gut feiern.«
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