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Rückenwind
für die
Ökumene

Positive Bilanz

München (dpa). Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat den Besuch von Papst Benedikt XVI. als Ermutigung für die Ökumene gewertet.

»Wir brauchen jetzt einen grundlegenden, auch spirituellen ökumenischen Rückenwind, und den haben wir wirklich sehr gut bekommen«, sagte Lehmann nach der Abreise des Papstes in München. Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) würdigte den Besuch als »historisches Ereignis«.
Lehmann sagte mit Blick auf das Zusammenwachsen von evangelischer und katholischer Kirche, die Pastoralreise von Papst Benedikt sei nicht der Ort und die Zeit gewesen, um neue Wege zu entwickeln. »Aber ich glaube, dass die meditative Art und Weise, Gemeinsamkeiten herauszustellen, wenn man auch zwischen den Zeilen liest, uns weiterführt.«
Besonders hob Lehmann die Bitte des Papstes hervor, die Kirche solle sich nicht nur um soziale Anliegen, sondern vor allem auch um die Verkündung des Evangeliums bemühen. »Das ist die Aufgabe, die wir teilen und der wir uns stellen müssen«, sagte der Kardinal.
Stoiber sagte: »Wir alle sind stolz auf unseren deutschen Papst. Papst Benedikt XVI. ist der größte Sohn Bayerns. Er kann sich auf die Treue der Menschen in Bayern verlassen. Joseph Ratzinger begeistere und erreiche so viele junge Menschen wie sonst niemand.
Nach Ansicht des Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, war der Papstbesuch ein »großes Fest des Glaubens«. »Man hat gespürt, dass er sich zu Hause gefühlt hat. Das war ein Geschenk an uns.«
Die Kosten des Besuchs bezifferten die Kirchenvertreter nur grob. Sie sprachen für die drei Bistümer jeweils von Beträgen im einstelligen Millionenbereich.

Artikel vom 15.09.2006